Das Freibad in Rudersberg ist seit Samstag geöffnet. Getragen wird es von einem Förderverein – und vielen ehrenamtlichen Kräften. Wie funktioniert das?

Die Sonne ließ sich am Samstag nur ab und an am Himmel blicken Doch die ersten Gäste standen pünktlich zur Eröffnung um 10 Uhr am Eingang des Freibads in Rudersberg. Wenig später stürzten sie sich dann auch schon in die knapp 20 Grad warmen Fluten. Die Freibadsaison im Wieslauftal ist eröffnet. „Ich glaube, wir sind eines der ersten Bäder im Rems-Murr-Kreis“, sagte Uli Netzer der Vorsitzende des Freibadfördervereins, der zum Auftakt zum Weißwurstfrühstück eingeladen hatte.

 

Gerlinde Greiner und ihr Mann Roland sind Mitglieder im Förderverein und gehörten am Eröffnungstag zu den ersten Badegästen. Sie kämen regelmäßig zwei- bis dreimal die Woche zum Frühschwimmen her, erzählte die 63-Jährige. „Morgens ist es so schön ruhig hier.“ Man könne herrlich ungestört seine Bahnen ziehen, ergänzte ihr 66-jähriger Gatte. Außerdem seien es immer die gleichen, die sich zum morgendlichen Schwimmen träfen, sagt Gerlinde Greiner mit einem Augenzwinkern: „Da wird natürlich auch viel gebabbelt und man erfährt gleich, was so alles im Ort los ist.“

800 Mitglieder tragen den Förderverein

Betriebsleiter Christian Jechalik und das Freibadteam mit Kathrin Willsch, Tamara Beißwanger und Udo Haase haben die Bäder in den letzten Wochen gereinigt, hergerichtet und betriebsbereit gemacht. Tatkräftig unterstützt wurden sie von Mitgliedern des Fördervereins; und das wird auch die Saison über so sein. Zu den Aufgaben gehörten Hilfe bei der Grünpflege auf dem rund 8000 Quadratmeter großen Gelände und das Ein- und Ausräumen der Kübelpflanzen, erklärte Uli Netzer. „Und wir haben in den vergangenen Wochen die Sitzbänke gestrichen.“ Vor allem aber unterstützt der rund 800 Mitglieder zählende Freibadförderverein das hauptamtliche Schwimmbadteam am Wochenende bei der Aufsicht. „Wir haben extra deswegen ausgebildete Rettungsschwimmer in unseren Reihen, die sich auch regelmäßig fortbilden“, sagte der Vorsitzende. Und der Förderverein finanziert zudem Anschaffungen, wie Sturzmatten für die Rutsche.

Auch dank des Einsatzes des Fördervereins könne in Rudersberg das Freibad an sieben Tagen in der Woche geöffnet werden, sagte Rudersbergs Bürgermeister Raimon Ahrens. „Ohne dieses tolle Engagement wäre der Betrieb von zwei Freibädern nur schwer möglich.“ Mit Öffnungszeiten, von denen Freibadfans in anderen Kommunen im Kreis nur träumen können: täglich von 10 bis 20 Uhr. Und trotz Investitionen, steigenden Kosten und großzügiger Betriebsdauer seien die Eintrittspreise nur moderat erhöht worden: von 3 auf 4 Euro für Erwachsene und von 1,80 Euro auf 2,50 Euro für Kinder.

Auch Schwimmkurse für Kinder sind im Angebot

Für den Einsatz der Ehrenamtlichen gibt es auch eine Belohnung. „Unsere Mitglieder dürfen zusätzlich zu den regulären Öffnungszeiten kostenlos zwei- bis dreimal die Woche zum Frühschwimmen ab 6 Uhr kommen“, sagte der Vorsitzende des Fördervereins. Vor allem aber profitieren alle Badegäste vom Einsatz der Ehrenamtlichen, die dem Freibadteam den Rücken freihielten. „Wir bieten in diesem Jahr wieder wöchentlich im Freibad Rudersberg Aquafitnesskurse und es gibt Schwimmkurse für Kinder“, sagte der Betriebsleiter Christian Jechalik.

Auch im Rudersberger Teilort Steinenberg steht das Familienbad kurz vor der Eröffnung. Dort werde noch intensiv am neuen Kinderbecken und Beckenkopf gearbeitet, erklärte Ahrens. „Wenn das Wetter mitspielt, können wir an Himmelfahrt loslegen.“

Längst nicht überall sind die Freibäder bereit für die neue Badesaison. Noch fast drei Wochen müssen Wasserratten in Weinstadt warten. Die Freibäder in Beutelsbach und Strümpfelbach öffnen am Samstag, 27. Mai.