Zur Eröffnung des Weihnachtsmarktes bekräftigt Stuttgarts Oberbürgermeister Frank Nopper seinen Glauben an das Christkind. Gleich am ersten Abend sind Markt- und Schillerplatz gut besucht.

Böblingen: Kathrin Haasis (kat)

Weihnachtsstimmung ist in die Innenstadt eingekehrt: Am Mittwoch eröffnete Oberbürgermeister Frank Nopper den Weihnachtsmarkt. „Macht hoch die Tür, die Tor macht weit“, sagte er im „eindrucksvollen Arkadenhof“ des Alten Schlosses. „Aaaahhh“, riefen die Besucher wie ein Chor, als ein großer, heller Stern über die Schlossmauern wanderte und der Innenhof erst in Rot und dann in Blau getaucht wurde.

 

Gibt es das Christkind wirklich?

„Wie dunkel wäre die Welt, wenn es kein Christkind gäbe“, zitierte das Stadtoberhaupt aus einem rund 125 Jahre alten Zeitungsartikel. Damals hatte die achtjährige Virginia einen Brief an „The Sun“ geschrieben – mit der Frage, ob es das Christkind gebe, denn ihre Freunde hatten das Gegenteil behauptet. „Der Ameisenverstand“ der Menschen reiche nicht aus, „um die ganze Wahrheit zu begreifen“, antwortete der Redakteur: Das Christkind gebe es wie Liebe, Großherzigkeit und Treue.

Dass das Christkind ewig leben wird, davon ist auch Frank Nopper überzeugt, „weil der weihnachtliche Geist des Friedens, der Versöhnung und der Nächstenliebe überall und für alle Menschen auf der Welt gilt“ – egal, welcher Herkunft, Überzeugung und Glaubens. Über Stuttgart schwebe dieser „gute weihnachtliche Geist“ seit 300 Jahren, denn, so schlug er die Brücke zum aktuellen Anlass, der Weihnachtsmarkt wurde im Jahr 1692 erstmals urkundlich erwähnt. „Übers Gebirg Maria geht“ sangen die Stuttgarter Hymnus Chorknaben zu der feierlichen Eröffnung im festlich beleuchteten Arkadenhof.

Perfektes Wetter zur Eröffnung

Auf dem Marktplatz und dem Schillerplatz war es bereits von 17 Uhr an gut gefüllt zwischen den Ständen. Rund 200 geschmückte Buden können dieses Jahr auf dem Weihnachtsmarkt erkundet werden.

Schupfnudeln, Kässpätzle und Rote Würste wurden bereits genüsslich gevespert, mit Glühweintassen in der Hand schlenderten die Besucher durch die Gassen. „Es ist immer eine große Freude, wenn es dann endlich los geht“, sagt Uwe-Karsten Kramm vom Stand der Erzgebirgischen Holzschnitzereien. Perfekt fand er auch das Wetter am Eröffnungsabend: schön kalt, aber kein Regen und kein Schnee.