Wer zum ersten Mal erlebt, wie der Mann mit dem weißen Bart langsam näher kommt, wie er beginnt, bedächtig zu reden, der könnte

 
Hans Heydemann Foto: Eva Herschmann
sich ihn gut als gütigen Weihnachtsmann im Kindergarten vorstellen. Doch das, was Hans Heydemann dann freundlich im Tonfall vorträgt, ist meist bockelhart im Urteil. So ist es, wenn er auf Montagsdemonstrationen spricht; so ist es, wenn sich die Gruppe der Ingenieure 22 mit dem Rostwasser in den blauen Rohren des Grundwassermanagements beschäftigt; so ist es, wenn er im Land unterwegs ist und Vorträge zu Stuttgart 21 hält. „Der Mann ist ein wandelndes Archiv“, schreibt dann halb erstaunt, halb bewundernd die „Südwest-Presse“, „Zahlen, Daten, Pläne sind sein Zuhause.“ Heydemann, pensionierter Ingenieur für Energie- und Anlagentechnik, gehört zu den Ingenieuren 22, einem Arbeitskreis aus Ingenieuren, Eisenbahnern, Technikern und Naturwissenschaftlern der verschiedensten Fachdisziplinen, der das Ziel verfolgt, „über die Defizite und Risiken von Stuttgart 21 und die Vorteile eines modernisierten Kopfbahnhofs zu informieren.“ Heydemann nahm auf Seiten der Projektgegner an der Schlichtung teil und redete am sechsten Tag über den Brandschutz. Dieses Thema spricht er auch während der Erörterung im Bezug auf den in 27 Meter Tiefe geplanten Bahnhof am Flughafen an – und milde, das ist sicher, wird er mit der Bahn nicht umgehen.