In Marbach wurden schon vor längerer Zeit zwei E-Tankstellen installiert. Doch Strom zapfen konnte dort bislang niemand. Was läuft da schief?
Marbach ist in puncto öffentliche E-Tankstellen nicht gerade ein Eldorado. Elektromobilisten konnten ihre Fahrzeuge bis dato nur auf dem Parkplatz vor dem Amtsgericht und am Rathaus mit Strom füllen. Zuletzt war das Netz dann aber auf Initiative der Kommune hin dichter geknüpft worden. Sowohl in der Weimarstraße in Marbach-Süd als auch im Stadtteil Hörnle wurden neue Ladesäulen installiert. Zunehmend für Kopfschütteln und Verwunderung sorgte jedoch beim einen oder anderen der Umstand, dass die Geräte mit einer Schutzplane bedeckt sind oder waren – und lange gar nicht in Betrieb genommen wurden.
Die Stadt wäscht ihre Hände in Unschuld. Bürgermeister Jan Trost verweist darauf, dass die Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim (SWLB) die Säulen erstellt hätten und der Betreiber seien. Die SWLB wiederum machen keinen Hehl daraus, dass es hakt, beteuern aber ebenfalls, keine Verantwortung für die Verzögerung zu tragen. Was die Stromtankstelle in der Weimarstraße anbelangt, so habe man diese bereits vor Wochen errichtet, erklärte Pressesprecher Jens Nusser am Montag. Allerdings habe man den Startknopf nicht drücken können, da die Netze BW dafür erst den Zähler hätten setzen müssen. „Hierauf haben wir als Ladesäulenbetreiber leider keinen direkten Einfluss“, betont Nusser.
Inzwischen haben sich die Dinge an der Weimarstraße aber zum Guten gewendet. Der Zähler war am Montag eingebaut, die Schutzplane verschwunden, das Display an.
Weniger gute Nachrichten hat der SWLB-Pressesprecher aber zur der Ladestation im Hörnle in der Mainzer Straße. „Hier sind noch der Netzanschluss sowie die Zählersetzung ausstehend. Wir rechnen mit einer Inbetriebnahme in den nächsten Wochen“, erklärt Jens Nusser. Die Ladesäule war folglich auch am Montagnachmittag noch verhüllt. Dazu prangt ein Sticker der Stadtwerke auf der schwarzen Plane mit dem Hinweis „vorübergehend außer Betrieb“.