Marc Opletal hat die LED-Maske für „Wer ist das Phantom?“ entwickelt
Eines dieser Formate ist in dieser Woche erstmals über den Bildschirm geflimmert: „Wer ist das Phantom?“ nennt es sich. Zu sehen dabei: Die eigens von ihm in der Beilsteiner Werkstatt entworfene und entwickelte LED-Matrix-Maske inklusive App, die die Emotionen auf die Maske transportiert, unter der sich das Phantom versteckt. „Ich habe sechs Wochen dafür gebraucht, vor allem wegen der ganzen Technik, die darin verbaut ist. Und ich war gottfroh, als beim Test im Fernsehstudio dann alles funktioniert hat“, erzählt der einstige Ingenieur und Produktentwickler. Für ihn sei die Zeit während der Dreharbeiten extrem intensiv gewesen. „Wahrscheinlich, weil es die erste Staffel ist und man noch nicht genau wusste, wohin die Reise geht“, so der 42-Jährige, den man in Folge drei der Sendung zu sehen bekommen wird. Denn neben der LED-Maske kümmert er sich hinter den Kulissen auch noch um die Gewandbeleuchtung und die Belüftung des Kostüms.
Richtig eingespielt ist dafür inzwischen seine Arbeit bei „The Masked Singer“. Seit Staffel zwei ist Marc Opletal hier fest im Team mit dabei. Wie er dazu kam? Durch Zufall – und sein eigenes Darth Vader Kostüm.
Als Darth Vader verkleidet ist er oft für Promo-Aktionen gebucht worden
„Als ich mein Kostüm damals fertig hatte, bin ich in die 501st Legion, den weltweit größten Star Wars Kostümverein, eingetreten“, berichtet er. Die Fanvereinigung ist der bevorzugte Partner bei Promo-Aktionen, bei denen kostümierte Menschen benötigt werden. Bei Kinopremieren beispielsweise. „Über diese Schiene wurde ich oft gebucht“, erzählt der Freiberger. In Deutschland, in Österreich und der Schweiz trat er auf, und selbst nach Bulgarien wollte man ihn zur Premiere der neunten Episode fliegen. „Das war mir mit meinem teuren Kostüm aber zu heikel“, sagt er. Bei all seinen Auftritten störte ihn aber eins: Unter dem Kostüm wurde es oft viel zu heiß. Das konnte Marc Opletal nicht auf sich sitzen lassen. Also ging es für ihn wieder in seinen Keller zum Tüfteln – bis er ein Belüftungssystem entwickelt hatte, das er für gut befund. Auch eine eigene neue Linsentechnik kreierte er. „Aus Spaß bin ich dann mal mit meinen Sachen zu einer Fan-Convention gegangen“, sagt er. Anderen Cosplayern, also Menschen, die eine Figur aus einem Manga, Anime, Film, Videospiel, Comic oder anderen Medien durch ein Kostüm und Verhalten möglichst originalgetreu darstellen, wollte er seine Ideen näher bringen. Und sie kamen an. So gut, dass der 42-Jährige vor sieben Jahren den Sprung in die Selbstständigkeit wagte – mit seinen Systemen, Kostümen und Masken.
Der Tüftler liefert seine Produkte in die ganze Welt
Leben kann er davon gut. Sein Hauptmarkt liegt in den USA. „Aber es gibt keinen Kontinent, in den ich noch nichts geliefert habe“, sagt er. Rund 40 Prozent seiner Verkäufe sind inzwischen Auftragsarbeiten. „Ich kann alles machen – von A bis Z“, sagt er. Ob kleine Details wie etwa einen Barbasol Kryo Kanister, wie man ihn aus Jurassic Park kennt oder komplette Kostüme. Dabei profitiert der Star Wars Fan von einem Fakt: „In Deutschland gibt es niemanden, der etwas Vergleichbares wie ich macht. Außerdem ist die Technik in Kostümen noch nicht so fortgeschritten, damit hebe ich mich ab“, sagt er und ist froh, dass er nun ganz seinem Hobby frönen kann.
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Bei einer Messe in Wien, der Vienna Comix, fiel er vor ein paar Jahren dann auch jemandem vom ProSieben-Team auf. Kurz danach kam der Anruf. Seitdem kümmert er sich mit seinen Belüftungssystemen darum, dass die Promis bei „The Masked Singer“ unter ihren Kostümen nicht überhitzen. Mit einigen „Erfindungen“ ist er inzwischen sogar in die Industrialisierung gegangen. Seinen Linsen etwa. „Außerdem habe ich mir mit der Zeit zahlreiche Maschinen angeschafft. Dadurch wurde es in meinem Keller aber zu klein. In Beilstein habe ich nun eine Werkstatt gefunden“, berichtet er.
Cosplay-Werkstatt wird am Samstag in Beilstein eröffnet
Rund 150 Quadratmeter misst diese inklusive einem Verkaufsraum. Sie soll bald auch von anderen genutzt werden können. „Die Werkstatt hat Potenzial und es gibt viele Cosplayer, die am Küchentisch vor sich hin werkeln. Ihnen möchte ich anbieten, dass wir hier zusammen basteln“, sagt er. Eröffnet wird die Werkstatt am Samstag und dann heißt es: Möge die Macht mit ihnen sein!
Tag der offenen Tür am Samstag
Die erste Cosplay-Werkstatt
in Süddeutschland – genauer gesagt im Köchersgrund 17 in Beilstein – wird am Samstag, 30. Oktober, mit einem Tag der offenen Tür eröffnet. Von 10 bis 18 Uhr kann man die Werkstatt und die Möglichkeiten, die sie bietet, besichtigen. Kostümträger für Fotos stehen an diesem Tag zur Verfügung. In der Werkstatt können später Arbeitstische gebucht und mit vielen Maschinen gearbeitet werden. Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.opleprops.com.