Drohungen und Einschüchterungsversuche sind in sozialen Netzwerken an der Tagesordnung. Nun schreitet der Gesetzgeber ein. In NRW gibt es bereits erste Erfahrungen. Dort haben Staatsanwälte mehr als 100 Urheber von Hasskriminalität ausfindig gemacht.
Stuttgart - Selbst die Bundesjustizministerin ist vor Morddrohungen nicht sicher. In einem Interview berichtet Christine Lambrecht über solche rüden Botschaften, die sie schon auf unterschiedlichen Wegen erreicht hätten, auch via Facebook – ein Medium, das eigentlich dem sozialen Austausch dient, in dem aber teilweise eine asoziale Tonlage herrscht. Nun will die SPD-Politikerin den Hass im Netz zügeln. Sie hat dazu ein umfängliches Gesetzespaket angekündigt. Von einschlägigen Erfahrungen weiß der Kölner Oberstaatsanwalt Markus Hartmann zu berichten. Er leitet die Zentral- und Ansprechstelle Cybercrime Nordrhein-Westfalen (ZAC) und hat bereits eine dreistellige Zahl von Ermittlungsverfahren wegen Hasskriminalität in Gang gebracht.