Bisswunde Die streitenden Hunde voneinander trennen und anleinen. Beruhigend auf den Hund einreden. Bei stark blutenden Wunden einen Druckverband anlegen. Dazu die Wunde mit einem sterilem Vlies abdecken, aufgerollte Mullbinde aufs Vlies drücken und diese mit einer weiteren Mullbinde fixieren. Die Wunden können auch mit Wasser ausgespült werden. Salben oder Puder zur Wundbehandlung sollte man besser nicht verwenden, da diese dem Tierarzt später die Diagnose erschweren.

 

Bienenstich Starke Schwellungen sollte man kühlen – zum Beispiel mit kaltem Wasser. Bei Stichen im Rachen kann man zum Kühlen auch Eiswürfel verwenden. Bei harmlosen Stichen, die nicht zu starken Schwellungen führen, hilft es auch, Zwiebelsaft auf die Einstichstelle zu träufeln.

Vergiftung Viele für Menschen harmlose Lebensmittel – beispielsweise Schokolade, Rosinen oder Zwiebeln sind für Hunde giftig. Manchmal fressen Hunde auch Rattengift, das irgendwo ausgelegt wurde. Als Gegenmaßnahme so schnell wie möglich Kohletabletten verabreichen (die Dosierung variiert je nach Größe des Hundes – am besten im Vorfeld mit dem Tierarzt absprechen. Nach der Ersthilfe so schnell wie möglich zum Tierarzt gehen.

Zum Nachlesen Der Arbeiter-Samariter-Bund hat eine Broschüre zur Ersten Hilfe am Hund zusammengestellt. Das 56-seitige Heft kostet 9,60 Euro und kann im Netz unter publikationen@asb.de bestellt werden.

Online-Tipps Erste-Hilfe-Anleitungen für Hundehalter findet man unter anderem unter www.erste-hilfe-beim-hund.de.

Danach wird an Flaffy geübt: zuerst der „Bodycheck“ (Körper auf Verletzungen untersuchen), dann Reanimation und Mund-zu-Hund-Beatmung. Die stabile Seitenlage demonstriert Santo an Paula, ihrem eigenen Jack-Russel-Mischling. Als Carlos, ein fünf Monate alter Labrador-Welpe, hinzukommt, wird auch er auf den Rücken geworfen. „Passt mit den Beinen auf“, warnt Santo. „Wenn ihr das ein paar Mal geübt habt, ist es ganz leicht.“ Carlos murrt jedenfalls nicht. Schwanzwedelnd liegt er auf dem Boden, als sei Erste Hilfe ein lustiges Spiel.

Die Kurse sind ausgebucht

Ob Bisswunden, Vergiftungen oder Autounfälle: Die Liste an Verletzungen, die sich Hunde zuziehen können, ist lang. Während bei Menschen der Rettungsdienst anrückt, müssen die Tiere auf die Hilfe von Laien vertrauen – ihren Besitzern. Die finden Anleitungen oft nur in Büchern oder im Internet. Dementsprechend groß ist der Bedarf an Praxis. Die Kurse der Johanniter in Freiburg sind weit im Voraus ausgebucht.

Auch Tierärzte und Hundeschulen veranstalten hin und wieder Erste-Hilfe-Schulungen. „Wir wissen nicht, wie häufig so etwas geschieht und wer genau die Kurse anbietet“, sagt Astrid Behr, Sprecherin des Bundesverbandes praktizierender Tierärzte. Deshalb sei es schwierig, etwas zur Qualität der Angebote zu sagen. Aber: „Grundsätzlich sind solche Kurse eine gute Sache. Sie können im Ernstfall Leben retten.“

In Freiburg haben die Teilnehmer inzwischen gelernt, wie man den Puls misst, Schockzustände feststellt, Blutungen abbindet und Herzstillstände bekämpft. „Beim Chihuahua reichen dafür zwei Finger“, erklärt Santo. „Bei größeren Hunden müsst ihr beide Hände einsetzen.“ Bei der Beatmung wird es knifflig. „Wie überwindet man den Ekel-Faktor?“, will jemand wissen. Santo muss nicht lange überlegen. „Für viele ist ihr Hund wie ein Baby“, sagt die Ersthelferin. Ansonsten gebe es immer noch den „Life Key“, die besagte Plastiktüte mit Ventil.

Besitzer wollen gut vorbereitet sein

Viele Hundehalter haben solche Tipps zuvor noch nie gehört. „Man fühlt sich einfach unsicher“, meint Julia Zele (30), das Frauchen von Carlos. „Er ist mein erster Hund, und da möchte ich gerne vorbereitet sein.“ Ihr Mann Sandor (31) ergänzt: „Bei Hunden sollten wir uns gut auskennen. Sie können uns schließlich nicht sagen, wo es wehtut.“

Und was tut man, wenn der Hund im Wald in eine Scherbe tritt und nicht mehr laufen kann? „Dann ziehe ich meine Hose aus und baue daraus eine Trage“, meint eine Teilnehmerin. „Notfalls gehe ich eben im Slip, das ist mir egal.“ Carmen Santo hat eine andere Idee. „Nehmt euren Hund über die Schulter, wie einen Rucksack. Wenn es ernst wird, entwickelt ihr Kräfte, die ihr euch gar nicht vorstellen könnt.“

Erst Hilfe auf einen Blick

Bisswunde Die streitenden Hunde voneinander trennen und anleinen. Beruhigend auf den Hund einreden. Bei stark blutenden Wunden einen Druckverband anlegen. Dazu die Wunde mit einem sterilem Vlies abdecken, aufgerollte Mullbinde aufs Vlies drücken und diese mit einer weiteren Mullbinde fixieren. Die Wunden können auch mit Wasser ausgespült werden. Salben oder Puder zur Wundbehandlung sollte man besser nicht verwenden, da diese dem Tierarzt später die Diagnose erschweren.

Bienenstich Starke Schwellungen sollte man kühlen – zum Beispiel mit kaltem Wasser. Bei Stichen im Rachen kann man zum Kühlen auch Eiswürfel verwenden. Bei harmlosen Stichen, die nicht zu starken Schwellungen führen, hilft es auch, Zwiebelsaft auf die Einstichstelle zu träufeln.

Vergiftung Viele für Menschen harmlose Lebensmittel – beispielsweise Schokolade, Rosinen oder Zwiebeln sind für Hunde giftig. Manchmal fressen Hunde auch Rattengift, das irgendwo ausgelegt wurde. Als Gegenmaßnahme so schnell wie möglich Kohletabletten verabreichen (die Dosierung variiert je nach Größe des Hundes – am besten im Vorfeld mit dem Tierarzt absprechen. Nach der Ersthilfe so schnell wie möglich zum Tierarzt gehen.

Zum Nachlesen Der Arbeiter-Samariter-Bund hat eine Broschüre zur Ersten Hilfe am Hund zusammengestellt. Das 56-seitige Heft kostet 9,60 Euro und kann im Netz unter publikationen@asb.de bestellt werden.

Online-Tipps Erste-Hilfe-Anleitungen für Hundehalter findet man unter anderem unter www.erste-hilfe-beim-hund.de.