Am Ende des zweitägigen Treffens soll es eine gemeinsame Erklärung der G7-Kulturminister geben. Genaue Inhalte wollte Franceschini nicht verraten, man arbeite noch daran. „Aber bereits die Möglichkeit, dass es ein gemeinsames Dokument geben wird, in dem sich die Staaten der G7 auf eine Reihe von Themen verpflichten, wie die Wahrung der Kulturgüter, die Kultur als Mittel zum Dialog, ist für mich eine Sache, auf die ganz Italien stolz sein kann“, sagt der Kulturminister.

 

Und auch der Bürgermeister von Florenz, Dario Nardella, ist sichtlich stolz, dass seine Stadt als Ort des Geschehens ausgewählt wurde. „Zusammen mit Athen war Florenz die erste europäische Kulturhauptstadt“, betont er. Wie Franceschini wünscht sich auch Nardella, dass der Gipfel in Zukunft ein fixer Punkt im G7-Kalender wird, „denn die Kultur ist der Grundpfeiler von allem“.

Vielfach stark regional ausgeprägte Kulturpolitik

Auch für Eike Schmidt ist der Gipfel etwas Besonderes. Der Freiburger ist seit etwas mehr als einem Jahr Direktor der Uffizien in Florenz und Teil der Expertengruppe, die am Freitag im Rahmen des G7-Treffens zu einem Gespräch zusammenkommen wird. Erstmals werde die Kultur als Hauptfaktor sowohl nationaler Identität als auch internationalen Austausches in den Blick genommen, sagte er: „Das ist schon an sich bemerkenswert angesichts der vielfach stark regional geprägten Kulturpolitik, etwa in Italien, Deutschland oder Großbritannien.“ Dass gerade Italien die Initiative für den G7-Kultur-Gipfel ergriffen hat, liege sicherlich daran, so Schmidt, dass „Kunst und Kultur in der hiesigen Bevölkerung eine wesentlich stärkere identitätsstiftende Rolle besitzen als in vielen anderen Ländern“.

Während die Vertreter der Staaten auf jeden Fall in den Genuss der Kunstwerke im Palazzo Pitti und im Palazzo Vecchio kommen werden, könnte es für die Besucher von Florenz an diesem Donnerstag allerdings schwer werden mit dem Museumsbesuch. Nicht etwa wegen der Sicherheitsvorkehrungen, sondern wegen eines angekündigten Streiks im öffentlichen Dienst, der auch einige Museen wie die Galleria dell’Accademia, die Grabkapellen der Medici oder Orsanmichele betreffen würde.