Das Landgericht Stuttgart verurteilt den Ex-Geschäftsführer wegen der Beihilfe zum Menschenhandel und zur Zwangsprostitution zu zwei Jahren Gefängnis auf Bewährung. Er hat gestanden. Werden nun auch die anderen reden?

Familie/Bildung/Soziales: Hilke Lorenz (ilo)

Stuttgart - Über ihre männlichen Gäste schweigen die Betreiber des FKK-Clubs Paradise diskret. Dass er Fußballspielern und Vertretern aus dem Wirtschaftsleben zur Begrüßung die Hand geschüttelt hat – und ebenso auch Mitgliedern der Rockergruppierung Hells Angels und der United Tribunes –, gibt Rainer M. zu. Was hat er dabei mit Letzteren gesprochen? Den gleichen Smalltalk wie mit den anderen Gästen? Wie war seine Beziehung zu ihnen? M. ist einer von vier Angeklagten, darunter der Bordellbetreiber Jürgen Rudloff, die seit März in Stuttgart vor Gericht stehen. Die Anklage lautet auf Beihilfe zu Menschenhandel und Zwangsprostitution. In einem weiteren Anklageteil geht es um Betrug. Von der Eröffnung im Februar 2008 bis zur Großrazzia Ende November 2014 war Rainer M. Geschäftsführer in Europas größtem Bordell, wie es in der Werbung noch immer heißt.