Die Stadt Leinfelden-Echterdingen vollzieht bei der Erweiterung der Filderhalle erneut eine Kehrtwende. Jetzt soll das Restaurant einem Neubau für drei Säle weichen.

Leinfelden-Echterdingen - Die von Geschäftsführer Nils Jakoby lang ersehnte Erweiterung der Filderhalle steht erneut ganz am Anfang. Vor den Sommerferien hat die Stadtverwaltung dem Gemeinderat eröffnet, dass ein einfacher Umbau des Restauranttrakts in benötigte Seminarräumen nicht möglich ist. „Die Voraussetzungen sind nicht gegeben“, sagt dazu die für Bausachen in der Großen Kreisstadt Leinfelden-Echterdingen zuständige Bürgermeisterin Eva Noller unserer Zeitung. Die Höhe reiche für Tagungsräume nicht aus, habe sich jetzt „bei näherem Hinsehen“ herausgestellt. „Wir brauchen eine neue Planungsvariante“, erläutert die OB-Stellvertreterin die sich daraus ergebenden Konsequenzen.

 

Rund neun Monate sind erst vergangen, seit der Gemeinderat – im Einvernehmen mit der Verwaltungsspitze – einen neuen Anbau an das Tagungs- und Verwaltungszentrum gestoppt hat. Angesichts der Haushaltslage erschien die Umsetzung einer preisgekrönten Erweiterung für einen zweistelligen Millionenbetrag finanziell zu riskant. Die Idee damals: man könnte sich stattdessen von dem nicht gerade als Goldgrube bekannten Restaurantbereich trennen und die dadurch gewonnene Veranstaltungsfläche der Halle zuschlagen.

Geld für den Bau einer Tiefgarage gespart

In dieser Lösung, für die seitdem eine Summe von fünf Millionen Euro im Raum steht, erkannten Kommunalpolitiker seinerzeit gleich mehrere Vorteile: Die Stadt spare sich den Bau der ins Geld gehenden Erweiterung der Tiefgarage unter der Filderhalle. Außerdem müsse die Kinoturnhalle nicht abgebrochen und ersetzt werden.

Die Frage der Machbarkeit dieser Ersatz-Lösung wurde Ende vergangenen Jahres nicht weiter diskutiert. Allerdings waren sich Gemeinderat und Stadtverwaltung einig, dass man fairerweise die weitere Planung in die Hände des Büros HPP Architekten in Stuttgart legen solle, wenn man schon nicht den Siegerentwurf umsetzt. Dieses Büro habe nun vor Kurzem darauf hingewiesen, dass der gewünschte Umbau nicht möglich ist, sagt Noller. „Ich sehe nicht, dass das ein Schritt zurück ist“, will die Bürgermeisterin die Nachricht nicht negativ bewerten.

Drei neue Säle sind möglich

Im Gegenteil, sie schaut nach vorn und schlägt nun einen Neubau auf der Fläche des Restauranttrakts vor. Drei neue Säle seien möglich, wenn man „einen Cut an der Küche macht“, erläutert Eva Noller den Stand dessen, was die Architekten als Alternative in den Raum stellen. „Unter Erhalt der Kinoturnhalle“, fügt sie noch hinzu. „Wir glauben, uns kostenmäßig dabei im Rahmen dessen zu bewegen, was wir auch für den Restaurantumbau vorgesehen hatten“, sagt die Bürgermeisterin.

Konkrete Vorschläge liegen noch nicht auf dem Tisch. Noller will nun „lieber gut und gewissenhaft planen“ lassen. Zehn- bis zwanzigtausend Euro an Planungskosten auszugeben, ist aus ihrer Sicht bei dem Vorhaben „kein Fehler“.

„Erweiterung dient der Wirtschaftlichkeit“

Oberbürgermeister Roland Klenk, Aufsichtsratsvorsitzender der stadteigenen Filderhalle GmbH, hat vor Antritt seiner Kur zu den neuesten Entwicklungen auf Anfrage erklärt, „alles, was der Verbesserung des Unternehmens dient, ist gut. Die Marktgängigkeit der Filderhalle ist auf Dauer nur durch zusätzliche Säle zu erhalten.“ Eine Erweiterung diene also dem Erhalt und der Verbesserung der Wirtschaftlichkeit. Geschäftsführer Nils Jakoby war wegen Urlaubs für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Er trage die Weiterentwicklung aber mit, versicherte der OB.