Das Bebauungsplanverfahren für die Erweiterung des Uhinger Baugebiets Weilenberger Hof ist auf den Weg gebracht. Die Anwohner wehren sich zwar nicht gegen neue Nachbarn, wohl aber gegen den dadurch zunehmenden Verkehr vor ihren Häusern.

Region: Andreas Pflüger (eas)

Uhingen - Zurzeit endet die Stauferlandstraße noch im Nichts, in dem zwischen Uhingen und Sparwiesen gelegenen Wohngebiet Weilenberger Hof. Das wird sich ändern, wenn in direkter Verlängerung der dritte Abschnitt des Siedlungsprojekts umgesetzt wird. Dass diese Erweiterung kommen kann, ist im gültigen Flächennutzungsplan schon seit langem festgeschrieben. In seiner jüngsten Sitzung hat der Gemeinderat nun das Bebauungsplanverfahren eingeleitet. Noch ehe das überhaupt ins Rollen gekommen war, hatte sich allerdings schon die Bürgerinitiative Stauferlandstraße (Biss) gegründet.

 

Deren Ziel ist es zwar nicht, den Bauabschnitt Weilenberger Hof III zu verhindern, wohl aber dessen Erschließung über nur ein einzige Verkehrsachse, nämlich die Stauferlandstraße. Angesichts von gut acht Hektar zusätzlicher Fläche, auf der neben Einfamilien- und Doppelhäusern auch größere Mehrfamilienhäuser entstehen sollen, ist die Befürchtung, dass wesentlich mehr Autos durch das Sträßchen rollen, sicher nicht von der Hand zu weisen. Die Biss-Sprecherin Sarah Koser stellt klar, worum es den Anwohnern geht: „Wenn dort insgesamt 90 Wohneinheiten für mehr als 600 Menschen entstehen, kommt es zu Verkehrsbelastungen, die für uns nicht hinnehmbar sind.“ Dazu kämen, während der sicherlich fünfjährigen Bauphase, ein Vielzahl von Lkw-Fahrten, wofür die Stauferlandstraße schlicht nicht geeignet sei.

Alternativvorschläge werden ernsthaft geprüft

Mit einem Einwohnerantrag, den mehr als 200 Menschen unterzeichnet hatten, wandte sich die Gruppe schon im November ans Rathaus. Ihr Vorschlag lautet, eine weitere Erschließungsstraße zu bauen, entweder direkt in Richtung Stadt und B 10, also zur Kirchstraße hin, oder aber entlang des Tobelbachs auf die Sparwieser Straße, um eine Art Ringverkehr zu ermöglichen. In einem Gespräch mit der Stadtverwaltung wurde das Ansinnen erörtert. Bürgermeister Matthias Wittlinger sagte dabei zu, das zu erwartende Verkehrsaufkommen berechnen zu lassen und überdies die Alternativvorschläge während des Planungsverfahrens zu überprüfen.

Zugleich machte er auch in der Gemeinderatssitzung deutlich, „dass mit der Einleitung des Bebauungsplanverfahrens überhaupt erst alles losgeht“. Bis irgendwann ein Satzungsbeschluss falle, würden noch viele Beteiligungsschritte erfolgen, in denen Einwände vorgebracht werden könnten, ergänzte der Schultes. Nichtsdestotrotz wird es bereits am Dienstag, 24. Januar, eine Bürgerinformationsveranstaltung geben, in der das Projekt Weilenberger Hof III der Bevölkerung erläutert wird. Bis zu diesem Tag sollen auch die Alternativvorschläge geprüft sein sowie die Lärm- und Verkehrsberechnungen für die Stauferlandstraße vorliegen, wie der beauftragte Stadtplaner Manfred Mezger vom Bad Boller Büro m-quadrat zusagte.

Als regionaler Wohnungsbauschwerpunkt ausgewiesen

Wie Wittlinger unterstrich auch Mezger, dass das gesamte 21 Hektar große Gebiet Weilenberger Hof als regionaler Wohnungsbauschwerpunkt ausgewiesen sei. „Eine Dichte von 90 Einwohnern pro Hektar Bruttobaufläche ist deshalb vorgegeben“, stellte er klar. Wie die Aufteilung, die Anzahl und die Gestaltung der Baukörper aussehe, werde sich aber erst im Lauf des Verfahrens zeigen, ergänzt der Stadtplaner. Nach dem vorliegenden Konzept ist bis jetzt angedacht, unterschiedliche Gebäudeformen in fünf Quartieren zu versammeln und diese von einer Hauptachse aus über Stichstraßen zu erschließen. Begrünte Plätze würden den jeweiligen Übergang bilden. Bereits vorhandene Wegeverbindungen sollen dabei erhalten werden.