Das Marbacher Logistikunternehmen lässt an der Landesstraße nach Ludwigsburg zwei Gebäude zum Wohnen und Arbeiten errichten. Zudem soll die Parkplatznot beseitigt werden.

Als EgeTrans vor einigen Jahren ein Firmendomizil auf Tuchfühlung zum Marbacher Neckarufer bauen ließ, sollte eigentlich ein ganzer Flügel des Bürokomplexes untervermietet werden. Aber die Geschäfte entwickelten sich derart rasant, dass der Logistikdienstleister fast alle Flächen selbst benötigte. „Wir sind hier jetzt fünf Jahre. In der Zeit haben wir unsere Mitarbeiterzahl ungefähr verdoppelt“, konstatiert Seniorchef Peter Steinmüller. Wenn die Entwicklung so weitergehe, seien die Kapazitäten bald erschöpft. Aus dem Grund zündet das Unternehmen nun die zweite Ausbaustufe. Neben der Zentrale werden zwei weitere Häuser errichtet, eines mit Wohnungen, das andere mit Büros. Der offizielle Spatenstich ging am Freitagmittag über die Bühne.

 

Bis 2026 soll alles fertig sein

Tatsächlich wird auf dem Grundstück schon länger kräftig in die Hände gespuckt. Der Reifenhandel, der hier zuvor ansässig war, wurde bereits abgerissen. Bis August werde es darum gehen, die Baugrube mit rund 300 Pfählen zu sichern und die Erde auszuheben, erklärt der zuständige Architekt Cyril Probst von der Schatz projectplan GmbH. Man müsse sich rund 6,5 Meter in die Tiefe graben, bis man auf das Fußboden-Niveau der anvisierten zweigeschossigen Tiefgarage gelange. Danach gehe es richtig in medias res und der Rohbau starte. Probst schätzt, dass die Bagger Anfang 2026 wieder abrücken können.

Das Gelände wird man dann nicht mehr wiedererkennen. Der Bürokomplex mit rund 130 Arbeitsplätzen soll etwa 16 Meter in die Höhe ragen. Das Wohnhaus für Mitarbeiter von EgeTrans mit 20 Einheiten kommt dem Himmel mit einer Höhe von 20 Metern sogar noch einen Tick näher. Beide Gebäude sollen per Sockel verbunden werden. Das Bistro mit Aufenthaltsbereich im Erdgeschoss kann denn auch gleichermaßen von den Angestellten und speziell abends von den Mietern zum Beispiel zum gemütlichen Beisammensein genutzt werden. Zum Heizen der beiden neuen Gebäude zapfe man Erdwärme an, erklärt Cyril Probst. Außerdem wolle man die Kraft der Sonne nutzen, weshalb eine Photovoltaikanlage installiert werde. „Das Ziel ist, so weit wie möglich autark zu sein“, sagt er. Für all das werde man einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag investieren, kündigt Peter Steinmüller an.

Parkplätze reichen aktuell nicht

Mit dem vielen Geld soll dann auch ein Problem gelöst werden, das aktuell besteht: die Parkplätze reichen nicht aus. „Wir haben die Zahl der Mitarbeiter, die mit dem Pkw kommen, unterschätzt“, räumt der EgeTrans-Chef ein. Mit den rund 120 Stellmöglichkeiten im Bestand kommen man bei Weitem nicht zurande, auch wenn man damit natürlich die rechtlichen Vorgaben erfüllt habe. Dieses Manko soll nun gewissermaßen überkompensiert werden, indem in der geplanten zweistöckigen Tiefgarage und zusätzlich oberirdisch mehr als neue 200 Stellflächen geschaffen werden.

Großer Arbeitgeber

Kompetenzen
 EgeTrans ist ein Mittelständler, der international agiert. Der Logistikdienstleister hat seine Kernkompetenz im Bereich der See- und Luftfracht. Die Firma gehört zu den größten Arbeitgebern in Marbach. Am Firmensitz in der Schillerstadt arbeiten rund 200 Frauen und Männer. Weitere 30 Beschäftigte sind in Niederlassungen in den USA und in Mexiko tätig.

Umzug
 Bis 2017 wurden die Geschäfte von zwei Standorten in der Innenstadt aus gesteuert. Dann bündelte das Unternehmen seine Kräfte und errichtete auf einem Grundstück zwischen dem Neckar und der Landesstraße nach Ludwigsburg eine Zentrale, deren räumliche Kapazitäten nun fast schon wieder erschöpft sind.