Der Landtag prüft für seinen Erweiterungsbau ein Areal am Stuttgarter Hauptbahnhof. Der Akademiegarten ist tabu.

Stuttgart - Nachdem die Stadt einen Erweiterungsbau im Akademiegarten abgelehnt hat, lässt das Landtagspräsidium zurzeit prüfen, ob zwei Areale unweit des Hauptbahnhofes die Raumprobleme des Landesparlamentes lösen könnten. Wie die Landtagspressestelle auf Anfrage bestätigt, handelt es sich dabei zum einen um das Areal neben der alten Bahndirektion, auf dem unter anderem ehedem die Berlitz-Schule firmierte, sowie zum anderen um das ehemalige Versatel-Hochhaus, das seit geraumer Zeit auf neue Mieter und auf seine Sanierung wartet. Beide Areale wurden dem Landtag als mögliche Standortalternativen von Oberbürgermeister Wolfgang Schuster vorgeschlagen.

"Die primäre Option wäre aus meiner Sicht, den Landtag zu behalten und mit weiteren Räumen im Neuen Schloss zu ergänzen, weil dann das Landtagsgebäude weiterhin genutzt werden könnte. Wenn aber diese Option nicht gewünscht wird, muss man nach anderen Optionen schauen", erklärt Oberbürgermeister Schuster seinen Vorschlag. "Die Alternativen am Bahnhof würden bedeuten, dass man das Landtagsgebäude aufgibt. Für den Standort sprächen die gute Sichtbarkeit am Hauptbahnhof und die kurzen Wege für Abgeordnete und Beschäftigte." Die Entscheidung liege aber allein beim Landtag, betont Schuster.

Zur Erinnerung: im Frühjahr hatte Landtagspräsident Peter Straub sich an seinen Parteifreund an der Rathausspitze gewandt und nachgefragt, ob ein Neubau für das Parlament in unmittelbarer Nachbarschaft des heutigen Parlamentsgebäudes denkbar sei. Aus dem Rathaus aber kam ein klares Nein, weil man städtebaulich die Grünzone mit Blick auf das Neue Schloss unbedingt freihalten will. Alternativ schlug der OB zunächst einen Umzug in die geplanten Ministeriumsneubauten am Karlsplatz vor, was aber umgehend auf ebenso wenig Gegenliebe stieß wie eine Nutzung des Neuen Schlosses. "Also hat sich mir die Frage gestellt, was dann?", sagt Schuster.