Erwin Teufel ist 2005 als Ministerpräsident von Baden-Württemberg zurückgetreten. Seine Stimme wird aber noch heute gehört. Am Donnerstag wird der Spaichinger nun 75 Jahre alt.

Stuttgart - Von Ruhestand kann man nicht sprechen. Konnte man noch nie, seit Erwin Teufel als Ministerpräsident Baden-Württembergs abgetreten ist. Das war im April 2005, nachdem er auf mehr oder weniger sanften Druck des damaligen CDU-Fraktionschefs Günther Oettinger Platz machte auf dem Chefsessel in der Villa Reitzenstein. Aber noch heute wird Teufels Stimme gehört.

 

Erst vor wenigen Tagen hat er der Bundeskanzlerin Angela Merkel vorgehalten, in der großen Koalition in Berlin zu wenig auf das Profil der CDU zu achten. Der konservative Christdemokrat hält für falsch, dass seine Partei die SPD-Forderung nach der Rente mit 63 akzeptiert hat. „Niemand ist verpflichtet, das, was er als unsinnig erkennt, umzusetzen – auch nicht im Wege des Kompromisses“, so Teufel.

Aus der Landespolitik hält sich der Spaichinger heraus. Vielleicht hängt das damit zusammen, dass auch Günther Oettinger als sein Nachfolger schon Geschichte ist. Oder auch damit, dass sein Nachnachnachfolger Winfried Kretschmann (Grüne) einiges von Teufel hält. Und umgekehrt. Am Donnerstag wird Teufel 75 Jahre alt.