Die beliebte Radstrecke durch das Naturschutzgebiet zwischen Waiblingen und Remseck kann weiterhin nicht befahren werden. Denn die geschädigten Bäume dürfen vorerst nicht gefällt werden.

Schlechte Nachrichten für Radel-Fans: Auf dem seit längerer Zeit gesperrten Streckenabschnitt des beliebten Remstal-Radwegs zwischen Waiblingen und Remseck werden auch in diesem Frühjahr und Sommer keine Radtouren möglich sein. Der Grund für die Sperrung sind rund 800 Eschen, die so stark geschädigt sind, dass laut der Waiblinger Pressesprecherin Gabriele Simmendinger „eine erhebliche Gefahr“ von ihnen ausgeht.

 

Ein Schlauchpilz ist der Verursacher

Die Bäume sind von einem aus Ostasien stammenden Pilz befallen, der das sogenannte Eschentriebsterben verursacht. Der Schlauchpilz mit dem possierlich klingenden Namen „Falsches Weißes Stängelbecherchen“ schädigt die Eschen so stark, dass zunächst deren Triebe, später auch die Baumkronen und die kompletten Bäume absterben und die Gefahr besteht, dass diese umstürzen beziehungsweise herabfallende Äste Radfahrer verletzen.

Gemeinsam mit Remseck habe man alles daran gesetzt, dass der Radweg schnell wieder befahren werden dürfe, teilt die Stadt Waiblingen mit. Die Hoffnung, dass die geschädigten Bäume rasch gefällt werden dürfen, habe sich jedoch nicht erfüllt. Der Weg verläuft durch ein Naturschutzgebiet, weshalb die Bäume selbst aus dringenden Verkehrssicherungsgründen nicht ohne Genehmigung gefällt werden dürfen. Zudem dienen manche der Eschen als Lebensraum für Vögel und Fledermäuse.

Ein Gutachten, das die Kommunen erstellen lassen hatten, habe gezeigt, „dass bei der Mehrzahl der geschädigten Bäume eine Betroffenheit geschützter Arten ausgeschlossen werden konnte“, heißt es vonseiten der Stadt Waiblingen. Nur bei wenigen der kontrollierten Bäume wären eine Kompensation über Vogelnist- und Fledermauskästen sowie weiterführende Schutzmaßnahmen während der Fällung erforderlich gewesen. Angesichts des Umfangs der notwendigen Fällmaßnahmen im Naturschutzgebiet hätten die Obere und die Untere Naturschutzbehörde aber eine Fällung der Bäume zum jetzigen Zeitpunkt abgelehnt.

Rund 20 000 Eschen entlang des Wegs

Die Städte Waiblingen und Remseck haben nun weitere Untersuchungen und Gutachten in Auftrag gegeben. Die Fällung der Bäume ist im Laufe des Herbsts möglich, sofern die Behörden diese genehmigen. Erst danach kann der Radweg wieder freigegeben werden. Im Bereich der Strecke stehen insgesamt rund 20 000 Eschenbäume.