Mehr Schilder, mehr Kontrollen und große Piktogramme auf dem Gehweg: die Stadt hat schon alles versucht. Trotzdem lassen sich Autofahrer nicht davon abbringen, am linken Rand der Unteren Poststraße zu parken. Nun wird die Fläche mit einer Barriere versehen.

Böblingen: Kathrin Haasis (kat)

Böblingen - In der Unteren Poststraße hat die Stadtverwaltung schon alles Mögliche versucht: Zusätzliche Schilder wurden aufgestellt, direkt auf den Gehweg wurden große Piktogramme mit Fußgängern gemalt, man schickte verstärkt Kontrollen. Trotzdem haben sich die Autofahrer davon nicht beeindrucken lassen. Der Gehweg auf der linken Seite der Einbahnstraße ist ein beliebter – illegaler – Parkplatz geblieben. Nun stehen härtere Maßnahmen an: Diese Woche werden an der Stelle Frankfurter Hüte installiert. Dabei handelt es sich um eine Art Zaun gegen Autofahrer. Die Kunststoffelemente werden zunächst nur in einem bestimmten Abschnitt angebracht und drei Monate lang erprobt.

 

Meistens über Mittag und in den Abendstunden

Meistens über Mittag und dann wieder in den Abendstunden wird der Gehweg in der Unteren Poststraße zu einem Parkplatz umfunktioniert. Als sich die Fußgänger den Bereich noch mit Radfahrern teilen mussten, ging es dort besonders gefährlich zu. Zwischen den geparkten Autos, den Gebäuden und der Stadtmauer ist bereits jetzt kaum Platz zum Durchlaufen. „Wir erwarten, dass sich die Situation deutlich verbessert“, teilt die Verwaltung mit, weil Auto- und Lastwagenfahrer diese Barrieren nicht überfahren würden. „Die Stadt Frankfurt hat damit gute Erfahrungen gemacht“, erklärt der Rathaussprecher Fabian Strauch. Zudem sei die Installation einfach, und die Kosten seien überschaubar: Die zunächst 50 Elemente kosten 3000 Euro.

Stufe zwei des Eskalationsmodells

Der Frankfurter Hut ist ein Kunststoff-element, 75 Zentimeter lang, 12 Zentimeter breit und 15 Zentimer hoch. Er wird auf den Boden aufgeschraubt. In der Unteren Poststraße werden weiße und rote Elemente im Wechsel verwendet. Zwischen dem Zebrastreifen beim Hotel Wanner und der Hausnummer 21 wird die Teststrecke aufgebaut. „Wenn sich die Maßnahme bewährt und der Parkdruck in den anderen Bereichen anhält, dann wird auch die weitere Untere Poststraße bis zum Treppenaufgang Höhe Zehntscheuer Frankfurter Hüte bekommen“, teilt die Stadt mit. Wenn das Wetter mitmacht, wird die erste Tranche der Hindernisse bereits am Donnerstag und Freitag, 10. und 11. Januar, montiert.

Das Ordnungsamt bezeichnet seine Strategie von den zusätzlichen Schildern bis zur Kunststoffbarriere als „Eskalationsmodell“. Der Frankfurter Hut ist dabei die zweite Stufe. Ob weitere Stufen nötig werden, wird sich zeigen.