In den kommenden drei Jahren soll das Angebot an Betreuungsplätzen für Null- bis Sechsjährige trotz des Personalmangels kontinuierlich ausgebaut werden.

Entscheider/Institutionen : Kai Holoch (hol)

Esslingen - Der Arbeitsmarkt ist leer gefegt. Die Nachfrage nach Betreuungspersonal für Kinder ist deutlich größer als das Angebot. Immer wieder stößt deshalb auch die Stadt an ihre Grenzen, wenn es darum geht, das Angebot an Kinderbetreuung kontinuierlich zu erweitern. Obwohl Räume vorhanden sind, kommt es vor, dass neue Gruppen aus Personalmangel nicht zustande kommen.

 

An seiner grundsätzlichen Linie will der Esslinger Gemeinderat aber festhalten. In der jüngsten Sitzung hat das Gremium die Fortschreibung der Bedarfsplanung verabschiedet. Bis Ende 2018 sollen für Kinder unter drei Jahren 167 Plätze geschaffen werden. Das Ganztagsangebot für die Drei- bis Sechsjährigen soll um 189 Plätze erweitert werden. Insgesamt schafft die Stadt also finanziellen und räumlichen Spielraum, um 358 zusätzliche Plätze zu ermöglichen.

Ziele werden nicht ganz erreicht

Die Stadtverwaltung geht davon aus, dass mindestens 95 Prozent der Kinder einen Betreuungsplatz benötigen. Diese Vorgabe, so Bernd Berroth, der Leiter des Amts für Bildung, Erziehung und Betreuung, erfülle die Stadt mit seinen 3078 Plätzen. In der Ganztagesbetreuung für diese Altersklasse liegt Esslingen allerdings noch hinter den eigenen Ansprüchen zurück: Zwar wurden im vergangenen Jahr 62 zusätzliche Ganztagesplätze geschaffen. Die Versorgungsquote liegt aktuell bei 30 Prozent – und wird bis Ende 2018 auch nur auf 32 Prozent steigen. Ursprünglich war es das Ziel, bis zu diesem Zeitpunkt 35 Prozent aller Drei- bis Sechsjährigen einen Ganztagsbetreuungsplatz anbieten zu können. Diese Zielmarke könne aber wegen der geplanten Neubaugebiete mit vielen Kindern nicht erreicht werden.

Besser sieht es in der Altersgruppe der unter Dreijährigen aus. Hier liegt die Ganztagsversorgungsquote momentan bei 38 Prozent. Die Stadt ist optimistisch, bis Ende 2018 hier den Versorgungsgrad auf 44 Prozent erhöhen zu können und damit das selbst gesteckte Ziel zu erreichen. Allerdings rechnet die Verwaltung auch hier mit einer höheren Nachfrage wegen des Zuzugs von Familien. Berroth appellierte deshalb an den Gemeinderat: „Wir müssen weitere Einrichtungen vor allem in der Nähe der neu entstehenden Wohngebiete planen und umsetzen.

Hohes finanzielles Engagement der Stadt

Der Esslinger Oberbürgermeister Jürgen Zieger betonte das hohe finanzielle Engagement der Stadt, die dieses Betreuungsangebot erst ermögliche. Im laufenden Jahr wird der finanzielle Aufwand für städtische Kindertagessstätten und Zuschüsse an freie Träger rund 40 Millionen Euro betragen. Davon müsse die Stadt 25,2 Millionen Euro tragen. das Land beteilige sich mit 11,5 Millionen Euro. Der Sozialbürgermeister Markus Raab freut sich über die vielfältige Trägerlandschaft in Esslingen, die Eltern viele Möglichkeiten biete, für ihr Kind den geeigneten Betreuungsplatz zu finden. Neben 30 städtischen, 20 evangelischen und neun katholischen Kitas gibt es in Esslingen 19 freie Träger.

Wie angekündigt hat die evangelische Kirche jetzt zwei Kitas, die Arche Noah in Krummenacker und die Kita Beutauklinge abgegeben. Vom 1. Januar an, werden diese Einrichtungen von der Johanniter-Unfall-Hilfe weiter betrieben.