Fünf ausgesetzte Hunde haben großes Glück gehabt. Denn nur zufällig sind die an einen Baum gebundenen Tiere in einem Wald in der Nähe von Lichtenwald bemerkt worden. Jetzt sind sie im Tierheim Esslingen untergebracht.

Esslingen - Fünf ausgesetzte Hunde sind offenbar nur nur durch großes Glück dem sicher scheinenden Tod entronnen. Denn nur zufällig sind sie am vergangenen Freitag von einem Fahrradfahrer in der Nähe von Lichtenwald bemerkt worden. Laut Natascha Houlias, der Pressesprecherin des Esslinger Tierheims, hatte der Mann gegen 20 Uhr ein Winseln und Jaulen nahe der Kreisstraße gehört. Daraufhin sei er weiter in den Wald hineingegangen und habe die Tiere entdeckt.

 

Die Hunde waren mit einer Nylonschnur, einer Art Wäscheleine, zusammen an einen Baum gebunden worden – „pünktlich zum Ferienbeginn“, wie Natascha Houlias desillusioniert anmerkt. Die Vierbeiner seien bereits eng zusammengeschnürt gewesen, es habe die Gefahr bestanden, dass sie sich noch weiter verheddern und gegenseitig qualvoll strangulieren. Doch dank des aufmerksamen Radlers konnten sie gerettet werden. Dieser rief zunächst die Polizei, die wiederum die Tierrettung Mittlerer Neckar informierte. Von dieser Organisation wurden die Hunde gegen 22 Uhr in das Tierheim Esslingen gebracht.

Ausgezeichnetes soziales Verhalten

„Ich weiß nicht, was bei dem Besitzer falsch lief“, sagt Natascha Houlias, die hinter der Tat eine menschliche Tragödie vermutet. Denn die circa kniehohen Hunde – ein Boxer-, ein Labrador-, ein Pudel-, ein Schäferhund- und ein Schnauzermischling – seien gut genährt und wirkten sehr gepflegt. Zudem legten sie ein ausgezeichnetes soziales Verhalten sowohl gegenüber Artgenossen als auch Menschen an den Tag. Sie seien sehr zutraulich und es sei davon auszugehen, dass es sich um ein Rudel handelt, „das sich kennt“, so Houlias.

Alle fünf Hunde seien mit Chips ausgestattet, aber nicht registriert. Derjenige, der sie ausgesetzt habe, habe offenbar nicht gewollt, dass sie gefunden werden: „Sonst hätte er sie nicht ein Stückweit in den Wald gebracht und dort festgebunden.“ Das Tierheim habe deshalb Strafanzeige gegen Unbekannt erstattet.

Das Tierheim ist bereits voll

Nun seien in dem mit rund 30 Hunden ohnehin schon vollen Esslinger Tierheim weitere fünf gelandet. Sie zu vermitteln sei in der Ferienzeit erfahrungsgemäß noch schwerer als sonst. „Eher müssen wir damit rechnen, dass noch mehr dazu kommen“, sagt Natascha Houlias, wohlwissend um die übliche Aussetzungswelle, die stets zu Beginn der Sommerferien einsetzt.