Das Verwaltungsgebäude der Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen steht. Bis zum Sommer 2018 soll nun die Zentrale in der Bahnhofstraße neu gebaut werden.

Entscheider/Institutionen : Kai Holoch (hol)

Esslingen - Die 320 Mitarbeiter, die bisher in der Hauptgeschäftsstelle der Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen (KSK) in der Bahnhofstraße gearbeitet haben, sind längst umgezogen. Jetzt sind die Bagger angerückt. Bis zum Juni soll der Altbauteil der bisherigen Zentrale dem Erdboden gleich gemacht sein. Am Mittwoch hat mit dem offiziellen Baggerbiss die zweite Bauphase des 65 Millionen Euro schweren Umbaus der KSK begonnen.

 

In den vergangenen zwei Jahren ist auf dem nahe gelegenen Vogelsangareal als erster Schritt ein Verwaltungsneubau für rund 300 Mitarbeiter entstanden. Wenn der Neubau der Zentrale im Sommer in zwei Jahren bezogen wird, werden dort rund 400 Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz finden. Dann hat die KSK ihr Ziel erreicht und alle Esslinger Abteilungen an zwei Stellen in der Stadt konzentriert.

Eine Rolltreppe in der Sparkasse

Obwohl es dann 80 Arbeitsplätze mehr am bisherigen Standort geben wird, soll der Neubau merklich niedriger ausfallen als der nun abzureißende Gebäudekomplex. Der Grund: als die Kreissparkasse 1974 den damals lange leer stehenden Kaufhausrohbau kaufte, musste man sich mit den vorgefundenen Gegebenheiten arrangieren. Ältere Esslinger können sich noch daran erinnern, dass es in der Hauptstelle viele Jahre noch eine richtige Rolltreppe gab – mit durchaus unangenehmen Nebengeräuschen. Auch die Bautechnik, erzählt Stefan Eitel, der für die KSK die Bauleitung hat, habe sich natürlich weiterentwickelt. Anfangs habe man überlegt, ob eine Fassadenrenovierung und eine Sanierung des Bestandsgebäudes in Frage komme. Letztlich sei die Geschäftsführung aber davon überzeugt gewesen, dass ein Neubau zwar vielleicht etwas kostspieliger, aber unter vielen Aspekten die bessere Lösung sei.

Der Kundenverkehr könne nun viel geordneter organisiert werden, die Kundenhalle werde bei Veranstaltungen Platz für bis zu 600 Besucher bieten – fast doppelt so viele wie bisher. Zudem seien die energetischen Möglichkeiten eines Neubaus deutlich besser als die für ein saniertes Haus.

Kronenhof und Falken werden integriert

Nicht abgerissen wird der in den 1990er-Jahren erstellte Bau am Kronenhof. Er wird ebenso wie das Gasthaus Falken ins neue Gesamtkonzept integriert. Doch bis es soweit ist, muss noch viel geschehen. Bis Juni steht der Abriss auf dem Programm. Rund 500 Lastwagenfahrten, schätzt Eitel, werden notwendig sein, um den Schutt des alten Gebäudes abzutransportieren. Im Juni sollen dann die Arbeiten am Neubau beginnen. Die größte Herausforderung seien die beengten Verhältnisse mitten in der Esslinger Innenstadt. „Wir haben da aber gegenüber der Nachbarschaft mit offenen Karten gespielt und kein Hehl daraus gemacht, dass es sich um eine große Baustelle handelt“, sagt der Sprecher der Kreissparkasse, Martin Turetschek.

Konsequenzen wird der Bau beispielsweise für die Beschicker des Esslinger Wochenmarkts haben. Wenn der Markt wegen Großveranstaltungen wie dem Zwiebelfest oder dem Weihnachtsmarkt in die Bahnhofstraße verlegt werden muss, werden dort bis zur Fertigstellung des Hauses nicht mehr alle Händler einen Platz finden. Verlegt werden musste auch das Kundenzentrum: Es findet sich jetzt – in deutlich verkleinerter Form – im Württemberger Hof in der Neckarstraße gegenüber vom neuen Zentralen Omnibusbahnhof.