Nach der Zusage, das Haus in kommunaler Trägerschaft zu halten, geht es nun an die Umsetzung von Projekten. Die Neurologie und Gynäkologie sollen ausgebaut werden

Entscheider/Institutionen : Kai Holoch (hol)

Esslingen - Das Aufatmen in der Belegschaft ist groß. Nachdem der Esslinger Gemeinderat am Montag beschlossen hat, das Klinikum weiter in kommunaler Trägerschaft zu halten, schaut das Haus jetzt nach vorne. Am Mittwoch hat der Geschäftsführer, Bernd Sieber, die Zukunftspläne vorgestellt. Bis zum Jahr 2025 will das Haus rund 25 Millionen Euro in die Verbesserung der Infrastruktur und in die moderate Ausweitung des Angebots investieren. Weitere zehn Millionen Euro sollen für die Anschaffung von modernen medizinischen Großgeräten ausgegeben werden.

 

Wichtigste Botschaft von Sieber: sämtliche geplanten Erweiterungen werden auf dem bisherigen Betriebsgelände verwirklicht. Damit die gerade mit einem neuen Chefarzt besetzte Klinik für Neurologie und klinische Neurophysiologie wachsen kann und gleichzeitig die Patienten in Zukunft in Ein- und Zwei-Bett-Zimmern höheren Komfort erwarten dürfen als bisher, soll in einem ersten Schritt das Haus zwei um einen Anbau ergänzt werden.

Auf dem Dach der Cafeteria ist zudem ein Erweiterungsbau für die Gynäkologie und Geburtshilfe geplant. Auch in diesem Bereich sieht Sieber dank des hervorragenden Rufs der onkologischen Gynäkologie und des Perinatalzentrums, in dem Frühchen wohnortnah versorgt werden können, noch erhebliches Wachstumspotenzial: „Immer mehr Eltern legen Wert darauf, dass die Frühchenversorgung im Bedarfsfall gewährleistet ist und wählen daher eine Klinik mit dem vollständigen Leistungsspektrum aus.“ Bis zu 2000 Geburten pro Jahr will das Esslinger Klinikum ermöglichen. Im Moment sind es noch 1800.

Modernisiert werden soll zudem der Bereich, in dem die Patienten der Klinik für psychosomatische Medizin und Psychotherapie untergebracht sind. Auch im internistischen Bereich ist die Umwandlung von Dreibettzimmern, die teils noch ohne eigenen Sanitärbereich sind, in voll ausgestattete Ein- bis Zwei-Betten-Zimmer geplant. All das will die Klinik mit Hilfe von Landeszuschüssen, vor allem aber aus den eigenen Einnahmen finanzieren. Der jährliche Zuschuss der Stadt soll in den kommenden fünf Jahren im Durchschnitt nicht mehr als 800 000 Euro betragen, wobei der Zuschussbedarf am Anfang noch höher ausfallen könnte. Von 2018 an, so hofft Bernd Sieber, werde man im Klinikum Esslingen eine schwarze Null schreiben, allerdings nur, wenn sich die Rahmenbedingungen im Gesundheitswesen nicht ändern.