Im November wird der neue Omnibusbahnhof in Esslingen eröffnet. Damit einhergehend kündigen die Verantwortlichen bessere Anbindungen sowie kürzere Wege und Umsteigezeiten für die Fahrgäste an.

Esslingen - Es sind absolute Superlative, mit denen die Stadt Esslingen und die Verantwortlichen des Städtischen Verkehrsbetriebs Esslingen (SVE) den neuen Zentralen Omnibusbahnhof, kurz ZOB, betiteln. Als „Meilenstein“ bezeichnet ihn der SVE-Werkleiter Roland Krause, für den Finanzbürgermeister Bertram Schiebel stellt er gar einen „Quantensprung“ dar.

 

Am Samstag, 15. November, wird das Prunkstück am Bahnhof eröffnet, und schon tags darauf tritt der neue Fahrplan in Kraft. Er basiere auf einem neuen, gemeinsam vom SVE und den privaten Busunternehmen Fischle, Schlienz und Schefenacker erarbeiteten Betriebskonzept und mache dieses Verkehrsmittel in und um Esslingen für die Kunden künftig weitaus attraktiver, wie es gestern in einer Pressekonferenz hieß.

Mehr Fahrten werden angeboten

Der Bürgermeister Bertram Schiebel nimmt eigenem Bekunden nach öfters mal den Bus zu geschäftlichen Terminen. Außer, wenn er von Hohenkreuz nach Berkheim müsse, die Wartezeit von 20 Minuten auf den Anschlussbus sei ihm zu lange. Künftig werde das schneller gehen, denn der Takt werde verkürzt, so Krause. Verbesserungen gebe es auch auf vielen anderen Linien.

Es würden insgesamt mehr Fahrten angeboten, die Linienverläufe würden neu angepasst, am Bahnhof seien künftig die Wege und die Umsteigezeiten viel kürzer. Kurzum: Dem Fahrgast wird laut Krause „ein verbessertes und am Bedarf orientiertes Verkehrsangebot“ geboten. So würden die verschiedenen Linien „möglichst perfekt“ aufeinander abgestimmt. Möglich sei das unter anderem dadurch, dass Kapazitäten „von Nebenzeiten auf Hauptzeiten verlagert“ würden, erklärt der SVE-Betriebsleiter Harald Boog. Dabei komme es zwangsläufig zu Verschlechterungen „in den Randzeiten, beispielsweise sonntags“, räumt Bertram Schiebel ein.

Fahrgasterhebungen sind geplant

Wie das neue Angebot angenommen wird, sollen Fahrgasterhebungen im kommenden Herbst und ein Jahr später zeigen. Das Ziel sei natürlich, die Fahrgastzahlen zu erhöhen, erklärt Schiebel. Ohne zu wissen, wie der Betrieb in der Praxis läuft, lobt der Bürgermeister schon jetzt die „gute Leistung“ der Planer. Denn es sei die Vorgabe gewesen, eine „deutliche Qualitätssteigerung ohne Mehrkosten“ umzusetzen, was seiner Ansicht nach gelungen sei.

Harald Boog zufolge soll angesichts der vielen Neuerungen kein Busnutzer am Bahnhof orientierungslos stehen gelassen werden. Denn elf Anzeigetafeln am Bahnhof und an den Bussteigen informierten die Fahrgäste künftig, wo und wann ihr Bus abfahre, eventuelle Verspätungen würden ebenfalls angezeigt. Zwei große Übersichtsanzeiger würden auf dem Backshop und über der Treppe zur Unterführung, neun sogenannte Dynamische Fahrgastinformationen an den Bussteigen installiert.

SVE-Mitarbeiter helfen bei der Orientierung

Eine Übersicht über die ein- und ausfahrenden S-Bahnen seien darauf jedoch nicht integriert. Die Bahn habe darauf bestanden, ihre eigenen Informationstafeln zu installieren. Das sei zwar nicht kundenfreundlich, aber auch nicht zu ändern. Dennoch seien die Abfahrtszeiten der Busse auf die Ankunft der S-Bahnen abgestimmt und warteten auf diese maximal zwei Minuten, „ansonsten würde unser Fahrplan durcheinander geraten“, so Boog. Bis sich alles eingespielt hat, will der SVE Personal vor Ort einsetzen, das den Kunden unter die Arme greift. Die Mitarbeiter sollen die Menschen auf die richtigen Bussteige führen und sie über ihre Abfahrtszeiten informieren.