Weil immer weniger Kinder in den Genuss des Passes kommen, hat der Esslinger Gemeinderat die Einkommensgrenzen erhöht, bis zu denen ein Anrecht auf die Vergünstigung besteht.

Esslingen - Mit dem so genannten Stadtpass geht die Stadt Esslingen gegen die Kinderarmut vor. Mit diesem Dokument bezuschusst die Stadtverwaltung die Kinder von einkommensschwachen Bürgern. Wer einen Stadtpass führt, der bekommt das Mittagessen an Schulen und Kitas kostenlos, der erhält 120 Euro jährlichen Zuschuss für Beiträge zu den Esslingen Vereinen und 100 Euro Zuschuss zu Einschulung und beim Übergang zu einer weiterführenden Schule. Außerdem gibt es Zuschüsse zur Stadtranderholung und zum Schullandheim, sowie für die Schülerbeförderung. Ebenso gibt es den Kulturpass gratis und Bädergutscheine im Wert von 30 Euro.

 

Waren es im Jahr 2016 noch 215 Kinder die einen Stadtpass erhalten haben, sind es in diesem Jahr nur 192 Kinder gewesen. Doch hat die Kinderarmut in Esslingen nicht abgenommen. Es ist nur so, dass sich der Standard in der Gesellschaft generell erhöht hat. Deswegen hat der Esslinger Gemeinderat jetzt die Einkommensgrenzen erhöht. Nunmehr bekommen Familien mit einem Netto-Einkommen von 18 000 Euro einen Stadtpass. Wenn beide Elternteile berufstätig sind, liegt die Grenze bei 25 000 Euro. Bislang war die Grenze bei 14 000 Euro beziehungsweise bei 21 000 Euro.

Gemessen am Gesamthaushalt der Stadt Esslingen ist der Mehraufwand vergleichsweise gering. 33 000 Euro kosten es in den nächsten beiden Jahren, die Kinder zusätzlich zu versorgen. Insgesamt bezahlt die Stadt rund 225 000 Euro an arme Familien, doch gibt es auch Einnahmen aus Fördertöpfen, sodass in den kommenden beiden Jahren jährlich etwa 77 500 Euro an der Stadtkasse hängen bleiben. Mit dem neuen Paket sollen auch Alleinerziehende besser gestellt werden. Ebenfalls beschloss der Gemeinderat, die Einkommensgrenzen alle zwei Jahre gemäß der steigenden Lebenshaltungskosten zu erhöhen.