Die nach dem Krieg wieder hergestellten Brückenbögen in Esslingen müssen saniert werden.

Böblingen : Ulrich Stolte (uls)

Esslingen - Die Pliensaubrücke in Esslingen, eine der ältesten Steinbrücken nördlich der Alpen, muss für 1,85 Millionen Euro saniert werden. Allerdings nicht, weil die Baumeister des Hochmittelalters gepfuscht hätten, sondern weil man die nach dem Krieg teilweise gesprengten Brückenbögen in Stahlbeton wieder aufgebaut hatte, die mit Sandsteinen verblendet wurden.

 

Diese Konstruktion hat inzwischen Schaden gelitten. Das beauftragte Ingenieurbüro hat insbesondere festgestellt, dass es im Beton hohle Stellen gibt und dass die Lager der Brücke großflächig durchfeuchtet sind, weil die Entwässerungskanäle beschädigt sind. Außerdem sei das gesamte Entwässerungssystem nicht fachgerecht ausgeführt worden. Darüber hinaus sind die elektrischen Leitungen schadhaft, und auch der Fahrbahnbelag ist großflächig verwittert. Zurzeit ist die Brücke aus Sicherheitsgründen ohnehin schon mit einem Bauzaun enger gemacht. Sie wird heute vor allem von Fußgängern und Radfahrern benutzt und ist für Autos gesperrt, nur Ausnahmen sind zugelassen.

Die Sanierung der Pliensaubrücke soll im Jahr 2020 beendet sein. Die wenigen originalen Teile der Brücke auf der Südseite stammen aus dem Jahr 1259. Was der Krieg nicht vernichtete, wurde in den 60er Jahren zerstört, als der Neckar schiffbar gemacht wurde.