Im Hengstenbergareal sind das zweite Studentenwohnheim und die Wichtel-Brauerei eingeweiht worden. Der Eingang von Esslingen wird immer attraktiver.

Entscheider/Institutionen : Kai Holoch (hol)

Esslingen - Eigentlich hätte Jens Täuber den vierten Standort für seine Wichtelbrauerei bereits im Sommer eröffnen wollen. Doch die Hoffnung, noch in diesem Jahr auf der am Rossneckar gelegenen Terrasse auf dem Hengstenbergareal Gäste begrüßen zu können, musste der Geschäftsführer der ursprünglich aus Ditzingen (Kreis Ludwigsburg) stammenden Brauerei spätestens im Frühjahr beerdigen. Denn da war klar, dass aus den Plänen, im Erdgeschoss als ergänzendes Angebot eine Markthalle einzurichten, nichts werden würde. Die Umbauten, um dort einen Drogeriemarkt anzusiedeln, haben Täubers Planungen ein wenig über den Haufen geworfen. Immerhin: am Dienstag hat er offiziell die Esslinger Wichtelbrauerei eröffnet.

 

Neben dem selbst gebrauten Bier setzt Täuber wie in Ditzingen, Stuttgart-Feuerbach und Böblingen auch in Esslingen auf seine preisgünstigen Wichtelkuchen, eine Mischung zwischen Pizza und Flammkuchen mit verschiedenen Belägen. Dazu gibt es frische Salate, diverse Kleinigkeiten und für alle, die auf ein Stück Fleisch nicht verzichten wollen, natürlich auch Schnitzel.

Studentenbuden und Boarding-Haus

240 Gäste finden im modernen und dennoch gemütlichen Gastraum im Untergeschoss des Neubaus Platz. Noch einmal ähnlich viele Gäste können in den wärmeren Monaten die Plätze im Freien nutzen.

Seine Kundschaft erwartet Täuber unter anderem aus der unmittelbaren Nachbarschaft. Denn auf dem Hengstenbergareal werden demnächst rund 300 Menschen arbeiten. Etliche weitere nutzen regelmäßig die Angebote der Volkshochschule. Zudem ist jetzt rechtzeitig zum Wintersemester das zweite Wohnheim des Studierendenwerks Stuttgart fertig gestellt worden. Nachdem im ersten Wohnheim auf dem Hengstenbergareal 170 Einzelzimmer errichtet wurden, gibt es im direkt benachbarten Neubau nun weitere 86 Einzelzimmer für Dauermieter und zusätzlich 45 Appartements, die das Studierendenwerk kurzfristig für einen Zeitraum von zwei Wochen bis zu maximal sechs Monate als Boardinghaus vermieten wird. Damit reagiert das Studierendenwerk auf die Tatsache, dass etliche Studiengänge an einzelnen Hochschulen auch kurze Praxis- und Studienaufenthalte einschließen, etwa bei Studenten der Dualen Hochschule.

Zimmer kosten zwischen 339 und 359 Euro pro Monat

Während die Preise für die Appartements je nach Mietdauer, Größe und Ausstattung variieren, müssen Dauermieter für die voll möblierten Zimmer inklusive aller Nebenkosten und dem Internetanschluss zwischen 339 und 359 Euro pro Monat bezahlen. Schon jetzt ist die Nachfrage nach den Wohnungen groß. Sie wird noch einmal steigen, wenn die Hochschule ihren Standort von der Flandernstraße in die Neue Weststadt auf das ehemalige Güterbahnhofareal verlagert. 2018 sollen die Bagger anrollen. Es gibt noch eine weitere Besonderheit im neuen Rossneckar II genannten Wohnheim. Im Erdgeschoss können Seminarräume gemietet werden.

Insgesamt 8,4 Millionen Euro hat der Neubau gekostet. Erstellt hat ihn die Esslinger Wohnungsbau Gesellschaft nach den Plänen des Architekturbüros Thomas Mühleisen. Das Studierendenwerk Stuttgart hat das Gebäude für 20 Jahre gemietet.

Die Wichtelbrauerei und das Studentenwohnheim sind zwei weitere Bausteine des neuen Esslinger Stadtquartiers, das – von Stuttgart kommenden – den Stadteingang markiert. Ende des Monats wird als weiterer Schritt die neue, architektonisch anspruchsvolle Zentrale des Arbeitgeberverbands Südwestmetall eröffnet.