Der Christliche Verein Junger Menschen (CVJM) zieht eine überaus positive Bilanz für die ersten 15 Monate im Neubau an der Kiesstraße. Viele Initiativen sind entstanden.

Entscheider/Institutionen : Kai Holoch (hol)

Esslingen - Hier ist es laut und lebhaft. Das Haus pulsiert.“ Das, was manchem Menschen eher unbehaglich wäre, macht Gabriele Deutschmann richtig glücklich. Vor rund 15 Monaten hat der Christliche Verein Junger Menschen (CVJM) Esslingen seinen Neubau an der Kiesstraße bezogen – und mit klaren Strukturen und mit viel Glas einen markanten städtebaulichen Akzent am östlichen Eingang zur Altstadt gesetzt.

 

Viel wichtiger, so betont die leitende Referentin des CVJM, sei aber, dass die Bürger und vor allem auch viele junge Menschen in der Stadt das Haus sofort angenommen und für sich erobert haben. Da mag der Lärm manchmal zwar ohrenbetäubend sein und die Büroarbeit beeinträchtigen, aber Gabriele Deutschmann stört das nicht: „Genau das haben wir ja so gewollt.“

Die neue Kletterwand ist ein Glücksfall

Auch der ehrenamtliche Vorsitzende des CVJM, Christof Bunz, und der Verwaltungsleiter Kai Grünhaupt ziehen eine überaus positive Bilanz des ersten Jahres. Viele neue Initiativen und Gruppen seien gegründet worden. Ein Glücksfall etwa sei die neue Kletterwand. Schon jetzt gebe es allein fünf neue Klettergruppen, die das Angebot zusätzlich zu den bisher existierenden Jugendgruppen nutzten.

Großer Beliebtheit erfreut sich auch der Winterspielplatz für Kinder im Alter von bis zu drei Jahren, den der CVJM im Januar und Februar erneut anbieten will. Neu ist auch die Kinderkiste: Die Drei- bis Siebenjährigen treffen sich immer dienstags um 16.30 Uhr. Parallel dazu kommen die Sieben- bis Zwölfjährigen in der Gruppe „Die Tiere“ auf ihre Kosten. Die Eltern können derweil im Begegnungscafé „Das Plus“ einen Kaffee trinken. Dort gibt es auch in unregelmäßigen Abständen das Format „Brunch for Two“, das Paaren die Möglichkeit geben soll, besser miteinander ins Gespräch zu kommen. Auch hier, so erzählt Bunz, ist fast jeder Termin ausgebucht.

Flüchtlingsbetreuung als wichtiges Thema

„Dank des Hauses sind wir präsenter in der Stadt. Wir sind jetzt noch mehr angekommen“, beschreibt Grünhaupt die Situation. Auch der große Saal, in dem bis zu 300 Gäste Sitzplätze finden, und den man auch für Feiern mieten kann, wird häufig für Familienfeste und Hochzeiten gebucht.

Ein anderes Thema, das die CVJM-Verantwortlichen momentan stark bewegt, ist jenes der Flüchtlingsbetreuung. Hierfür hat der Verein extra eine Mitarbeiterin eingestellt, die die Aktivitäten in Zusammenarbeit mit der Stadt koordiniert. Auf dem CVJM-Sportplatz am Jägerhaus soll demnächst mit dem Bau einer Flüchtlingsunterkunft begonnen werden. Das Konzept des CVJM sieht vor, dass anerkannte Flüchtlinge im Anschluss in einem der auf der Flandernhöhe gerade im Bau befindlichen und in Berkheim geplanten Hoffnungshäuser unterkommen können. So müssten die bereits aufgebauten sozialen Kontakte durch die Umsiedlung nicht abreißen. „Das ist unser Konzept für eine gelingende Integration“, sagt Christof Bunz.