Der Verkehrsbetrieb hat den ersten von 27 Elektro-Hybrid- Bussen angeschafft, sie sollen den Diesel ablösen.

Böblingen : Ulrich Stolte (uls)

Esslingen - Der erste Elektro-Hybrid-Bus steht schon auf dem Hof des Städtischen Verkehrsbetriebs Esslingen (SVE). Der 930 000 Euro teure Gelenkbus ist nicht nur vorbildlich in der Innenausstattung mit Videobildschirm, USB-Steckdosen und offenem WLAN, er ist auch der ökologischste Bus, „den der Stadtverkehr je hatte“, betont der Esslinger Finanzbürgermeister Ingo Rust, der auch für den öffentlichen Nahverkehr zuständig ist.

 

„Hybrid“ bedeutet dabei nicht Diesel-/Elektroantrieb, sondern Oberleitungs- und Batteriebetrieb. Denn die Esslinger verfügen über etwas, das es in Deutschland nur noch in zwei anderen Städten gibt. Das ist das Oberleitungsnetz der ehemaligen Straßenbahn, das seither von Elektro-Oberleitungsbussen genutzt wurde. Die neuen Hybrid-Busse hingegen können sich von der Oberleitung losklinken und aus eigener Batteriekraft noch fast 40 Kilometer fahren.

Die Busse können auch Strom in das Oberleitungsnetz einspeisen

Mehr noch, wenn sie den Zollberg hoch am Draht hängen und anschließend den Berg wieder hinunterfahren, können sie durch umgewandelte Bremsenergie sogar noch Strom ins Oberleitungsnetz einspeisen. Weil sogar die Busfahrer mit einem Elektromobil zu ihren Einsatzorten befördert werden, kann Ingo Rust mit Fug und Recht behaupten, dass der SVE bald zu 100 Prozent ökologisch sei. „Bald“ bedeutet in diesem Zusammenhang das Jahr 2023, denn dann werden 27 dieser Busse angeschafft sein, die dann alle Linien des SVE abdecken. Dabei kommt der Strom für die Busse nicht einfach aus der Steckdose, sondern zu 100 Prozent aus regenerativen Quellen. Die Kosten für das Projekt betragen rund 25 Millionen Euro, Land und Bund zahlen dafür Zuschüsse.