Anfang Dezember sollen die Sanierungsarbeiten an der 1973 eingeweihten und viel befahrenen Neckarquerung beendet sein.

Entscheider/Institutionen : Kai Holoch (hol)

Esslingen - Ob es in diesem Jahr den Esslinger Mittelalter- und Weihnachtsmarkt gibt, steht noch in den Sternen. Als die Experten die mehrjährige Sanierung der Esslinger Vogelsang vorbereitet haben, hat das traditionelle vorweihnachtliche Treiben aber eine zentrale Rolle bei den Planungen gespielt. Weil im Vorjahr die Einzelhändler der Stadt bereits durch die Großbaustelle auf der zentralen Esslinger Brücke erhebliche Umsatzeinbußen im vorweihnachtlichen Geschäft befürchteten, hatte die Stadt versprochen, die Arbeiten auf der Brücke vor Beginn des diesjährigen Markts abschließen zu wollen. Das wird aller Voraussicht nach auch gelingen. Anfang Dezember, so der aktuelle Zeitplan, soll die Sanierung abgeschlossen – und die Brücke für die kommenden 20 bis 25 Jahre gerüstet sein.

 

Um die Verkehrseinschränkungen so gering wie möglich zu halten, erfolgt die Umstellung von der zweiten zur dritten Bauphase in den Nächten vom 2. bis 4. Mai jeweils zwischen 22 und 5 Uhr. Dabei ist mit kurzfristigen Sperrungen auf der Brücke zu rechnen. Die neue Phase auf der Vogelsangbrücke ist mit erheblichen Konsequenzen verbunden: Von der kommenden Woche an wird die Abfahrt von der Brücke auf die Ulmer Straße gesperrt. Das Linksabbiegen auf die Bundesstraße 10 in Richtung Stuttgart bleibt weiterhin untersagt.

Die Tragfähigkeit soll erhöht werden

Im der dritten Bauphase wandert das Baufeld aus der Brückenmitte auf die östliche Seite. In den kommenden Monaten stehen dann vor allem Betoninstandsetzungs-, Abdichtungs- und Belagsarbeiten auf dem Programm. Wie schon im westlichen Brückenbereich werden auch im östlichen Teil die Außenkappen und der Gehwegbereich vollständig erneuert. Außerdem wird in die Hohlkästen so genannter Aufbeton eingebracht. Damit soll die Tragfähigkeit der Brücke erhöht werden. Zudem verlegen die Stadtwerke eine neue Wasserversorgungsleitung.

Mit der Umstellung ändert sich auch die Verkehrsführung: Stadtauswärts sind dabei alle Fahrvarianten möglich, es bleibt aber nach wie vor nur eine Spur geöffnet. Stadteinwärts gibt es zwei Fahrspuren. Der Schwerverkehr ist in beide Richtungen auf eine maximale Fahrzeugbreite von 2,30 Meter begrenzt. Fußgänger können nun den Gehweg auf der westlichen Seite nutzen und Radfahrer werden weiterhin über die Pliensaubrücke geleitet. Unter der Brücke werden die Parkplätze umorganisiert, sie bleiben in ihrer Anzahl aber erhalten. Die Einfahrt zum Parkhaus Pliensauturm bleibt ebenso wie der Neckartalradweg geöffnet.

Die Kosten betragen rund 20 Millionen Euro

Die Vogelsangbrücke überquert die Bundesstraße 10, den Neckar und die Bahnstrecke und ermöglicht so den südlichen Zugang zur Altstadt. Aufgrund umfangreicher Schäden muss die 1973 eingeweihte Brücke umfassend saniert und für die künftigen Belastungen ertüchtigt werden, bevor 2021 die Hanns-Martin-Schleyer-Brücke abgerissen und neu gebaut wird. Die Kosten für die Instandsetzung und Modernisierung der Vogelsangbrücke betragen rund 19,4 Millionen Euro.