Die neunten Esslinger Krimitage huldigen vom 12. April bis 5. Mai unter dem Motto „Kaltblütig“ einem beliebten Genre – mit Filmen, Literatur, Live-Musik und Diskussionen.
Es soll ja Menschen geben, die meinen, dass ein Leben ohne Krimis zwar möglich, aber nicht erstrebenswert sei. Der gepflegte Nervenkitzel hat viele Freunde gefunden. Und man kann ihm in so unterschiedlichen Ausprägungen begegnen, dass jeder die passende Stimmung findet. Manche mögen’s heiß, andere eher humorvoll, manchen kann es nicht spannend genug sein, andere schätzen eher den gesellschaftskritischen Unterton, und wieder andere können auch dem blanken Horror etwas abgewinnen. Das Kommunale Kino Esslingen (Koki) hat die ganze Bandbreite dieses Genres im Visier, wenn die neunten Esslinger Krimitage vom 12. April bis zum 5. Mai unter dem Motto „Kaltblütig“ Spannung pur und gute Unterhaltung versprechen. Und weil man Krimis auch in Literatur und Schauspiel genießen kann, ist das Programm breit gefächert.
„Möglicherweise hat das Kino das Genre der Krimis und Thriller, immerhin eine der ältesten Varianten der Filmkunst, in den letzten Jahren etwas zu leichtfertig dem Fernsehen überlassen“, findet das überwiegend ehrenamtliche Krimi-Team des Kommunalen Kinos. Deshalb holt das Koki dieses Genre seit 2015 jedes Frühjahr während der Esslinger Krimitage „Kaltblütig“ für ein paar Tage zurück auf die große Leinwand. Und egal, ob das Publikum historische Krimis, (Stumm-)Filmklassiker, Komödien, Kinderkrimis, Dokumentar- oder Independentfilme bevorzugt – es gibt im Programm so gut wie gar nichts, was es nicht gibt. „Wir laden die Besucherinnen und Besucher dazu ein, sich auf Spurensuche zu begeben, zu kombinieren, in die Abgründe des Bösen zu blicken und mit den unterschiedlichsten Heldinnen und Helden mitzufiebern“, verspricht das Organisationsteam.
Wer sich das Programm anschaut, wird feststellen, dass sich die Esslinger Krimitage mehr und mehr zu einem spartenübergreifenden Festival entwickelt haben, das Filme, Lesungen, literarisch-musikalische Darbietungen und Schauspiel an verschiedenen Orten in der Stadt präsentiert. Dafür, dass sich das Festival mehr und mehr zum gesamtstädtischen Ereignis entwickelt, sorgen neben dem Koki diesmal auch das Kulturzentrum Dieselstraße, der Landesfilmdienst, das Projekt Cinema Central sowie die Buchhandlung Provinzbuch und die Stadtbücherei. Eröffnet wird das Festival am Freitag, 12. April, um 19 Uhr mit dem dritten Esslinger Krimi-Slam. Künstlerinnen und Künstler unterschiedlichster Sparten wollen das Publikum unter der Regie des Landesfilmdiensts in ihre Welt des Krimis entführen. „Es wird gesprochen, gesungen, gespielt und getanzt“, versprechen die Veranstalter, die den Akteuren jeweils zehn Minuten Zeit einräumen, um das Publikum in ihren Bann zu ziehen. Wer am Ende die „Goldene Spätzlespresse“ mit nach Hause nehmen darf, entscheidet das Publikum. Weiter geht’s am Samstag, 13. April, um 21 Uhr mit Kenneth Branaghs Agatha-Christie-Verfilmung „A Haunting in Venice“ und am Sonntag, 14. April, um 18 Uhr mit dem Stummfilm-Klassiker „Das Phantom der Oper“ aus dem Jahr 1925, live begleitet am Klavier.
Das komplette Programm der Krimitage findet sich online unter www.koki-es.de.
Höhepunkte
Weitere Film-Highlights sind der Thriller „Catch the Killer“, die Komödie „The Woddafucka Thing“ und Denis Moschittos und Daniel Rakete Siegels „Schock“. Die Crew des deutschen Indie-Films „Hundswut“ wird ihr Werk am Dienstag, 16. April, ab 19 Uhr im Koki vorstellen, Matthias Freier ist am Samstag, 20. April, ab 19 Uhr mit seinem Dokumentarfilm „Die Unsichtbaren“ zu Gast, um anschließend mit dem Publikum über die Situation von Frauen bei der Polizei zu diskutieren.
Kinder
Für Kinder liest Bernhard Tienti am Sonntag, 21. April, ab 16 Uhr aus „Wer schnappt Ronaldo? Kopfgeld auf ein Chamäleon“. Und am Samstag, 27. April, läuft ab 14.30 Uhr „Die Pfefferkörner und der Schatz der Tiefsee“.
