Treffpunkt der Mittelalterszene und stimmungsvoller Weihnachtsmarkt: Der Esslinger Mittelaltermarkt steht vor der Tür.

Böblingen : Ulrich Stolte (uls)

Esslingen - Der Christbaum vor dem Alten Rathaus steht schon – und das Programm für den Esslinger Mittelaltermarkt auch. Die wichtigste Veranstaltung im Terminkalender der Stadt beginnt am 24. November um 17 Uhr. Von da an erwarten 200 Stände und 500 kulturelle Programmpunkte die rund eine Million Besucher der Esslinger Innenstadt. Zum Lichterglanz des normalen Weihnachtsmarktes flackern in Esslingen auch Öllampen, Kerzen und Holzfeuer. Der Mittelaltermarkt ist die große Attraktion im Reigen der deutschen Weihnachtsmärkte und auch für die Mittelalterszene ein beliebter Treffpunkt.

 

Dieses Jahr sind die Aussteller nicht nur historisch gewandet, sie bemühen sich auch um eine adäquate historische Sprache. Wer des Althochdeutschen nicht mehr ganz so mächtig ist, für den bietet die Stadt Kurse in mittelalterlicher Sprache an. Ebenso kann man Stabfechten lernen, beim Schmieden zuschauen, Bogen bauen und mehr: Die mittelalterliche Badstube ist wieder da und der Rechenmeister Odalricus zeigt die ägyptische Art der Division.

Zahlreiche Künstler und Gaukler ziehen durch die Gassen oder spielen auf den drei Bühnen. Bunt kostümierte Stelzenläufer sind da, der Gaukler Fleapit wird Feuer speien und Witze versprühen, auf der Esslinger Burg laden Falkner zu einem edlen Federspiel ein. Nicht fehlen darf die lebende Krippe, die daran erinnert, warum überhaupt ein Weihnachtsmarkt stattfindet.

Auch der Bus-Transit von den Parkplätzen in Mettingen und Oberesslingen wird wieder angeboten. Katja Weßner vom Ordnungsamt bittet die Besucher jedoch, mit der Bahn anzureisen. „Der Weg vom Bahnhof zum Markt ist immer kürzer als von einem Parkplatz“, sagt sie. Der Markt ist täglich von 11 bis 20.30 Uhr geöffnet und endet am 22. Dezember.

Der Esslinger Weihnachtsmarkt ist fest in das touristische Konzept der Region Stuttgart eingebunden, das mit drei großen Weihnachtsmärkten glänzt. Das sind der Markt in Stuttgart, der Barockmarkt in Ludwigsburg und der Mittelaltermarkt Esslingen. Wie wichtig die Märkte für die Region sind, zeigen die Übernachtungszahlen im Dezember. Nach Auskunft der Region Stuttgart hätten sich die Übernachtungszahlen beispielsweise in Stuttgart seit 2002 bis 2014 um fast 100 000 Übernachtungen auf rund 276 000 erhöht. Damit zähle der Dezember zu den stärksten Monaten des Jahres. Was die Weihnachtsmärkte in der Region so beliebt mache, seien die für Gäste aus dem Ausland oft niedrigen Einkaufspreise, die ihre Nebenkosten wie Anfahrt und Hotel kompensierten.