Mit einem beherzten Sprung ins kühle Nass hat der Esslinger Oberbürgermeister Jürgen Zieger das Neckarfreibad nach einem 2,6 Millionen Euro teuren Umbau wieder in Betrieb genommen.

Esslingen - So ein Sprung ins kalte Wasser hat etwas Befreiendes. Das mögen sich der Esslinger Oberbürgermeister Jürgen Zieger, der Erste Bürgermeister der Stadt, Wilfried Wallbrecht und Jörg Neuhaus, der Geschäftsführer der Stadtwerke Esslingen, gedacht haben, als sie sich am Freitag ins Sportbecken des nach einer rund neunmonatigen Bauzeit wieder eröffneten Esslinger Neckarfreibads gestürzt haben. Mit dem dreifachen Mutsprung fußlings, schräg vorwärts und dem kollektiven Anschwimmen, das nach 20 absolvierten Metern in ein Anpaddeln übergegangen ist, hat das Trio gleichzeitig die diesjährige Badesaison eröffnet.

 

Die Tatsache, dass die drei Männer in einem Bad beim gemeinsamen Abtauchen Hemd und Anzugshose anbehalten hatten, gewinnt angesichts der Vorgeschichte eine tiefere Bedeutung. Von der Arbeit direkt ins Vergnügen – diesem Leitmotiv folgte auch die zuletzt im Rekordtempo durchgezogene Freibad-Renovierung. Vielleicht ist den drei Anzugsträgern im Sanierungsschlussspurt einfach keine Zeit mehr geblieben, um den feinen Zwirn gegen die Badehose zu tauschen.

Neuordnung hat 2,6 Millionen Euro gekostet

Immerhin haben sie nach der abgeschlossenen Neuordnung keinen so langen Anlauf mehr benötigt: Das neu gestaltete Eingangsgebäude ist ein ganzes Stück in Richtung Schwimmbecken verlegt werden. Dadurch wurde vor dem Eingang Platz für mehr Parkplätze geschaffen. Jetzt können hier neben 39 Autos auch 100 Fahrräder und 20 Motorräder geordnet abgestellt werden. Eine neue Schwimmbad-Gastronomie lockt die hungrigen und durstigen Besucher mit einem großen Freibereich.

Für die in neun Monaten Bauzeit vollzogene Neuordnung und Generalsanierung von Umkleidekabinen, Spinden, Duschen, Toiletten, Kiosk und Bademeisterhäuschen hat die Stadt unterm Strich rund 2,63 Millionen Euro in die Hand genommen. Die Sanierung ist Teil einer vom Esslinger Gemeinderat eingeläuteten Schwimmbad-Offensive, in deren Verlauf auch das kombinierte Hallen-Freibad in Berkheim und das historische Merkel-Bad ein neues Gesicht, zumindest aber eine neue Technik bekommen werden. Zunächst ist das Berkheimer Bad dran, das für knapp neun Millionen Euro runderneuert wird. Die Stadt geht, beginnend im Herbst, von eineinhalb Jahren Bauzeit aus.

Freier Eintritt für Frühaufsteher

Noch nicht terminiert ist die Generalüberholung des in den Jahren 1905 bis 1907 erbauten Jugendstil-Bades in der Stadtmitte. Aber auch hier gehen Stadt und Stadtwerke davon aus, dass die Sanierung die Zehn-Million-Euro-Latte reißen wird.

Am Samstag, 25. Mai, startet der reguläre Betrieb im Esslinger Neckarfreibad um 8 Uhr. Die ersten 500 Besucher erhalten einer Mitteilung der Stadtwerke Esslingen zufolge freien Eintritt.

Hier gibt’s eine Übersicht über Freibäder im Kreis Esslingen.