Die Initiative Bürgerbegehren Stadtbücherei bereitet sich auf die Abstimmung im Februar vor. Ob genug Stimmen für den Verbleib im Bebenhäuser Pfleghof zusammenkommen?
Esslingen - Vier Wochen lang ist es ruhig gewesen. Doch jetzt melden sich gleich zwei Initiativen und Verbände in der Diskussion zum zukünftigen Büchereistandort zu Wort. Die vom SPD-Stadtrat Wolfgang Drexler ins Leben gerufene Initiative Bürgerbegehren Stadtbücherei, die mit ihrer Aktion zum Erhalt der Bücherei im Bebenhäuser Pfleghof einen Bürgerentscheid erzwungen hat, macht dabei auf das weitere Vorgehen aufmerksam.
70 000 Bürgerinnen und Bürger können abstimmen
Am 10. Februar können die rund 70 000 wahlberechtigten Bürger von Esslingen darüber entscheiden, ob die Bücherei in Zukunft – wie es der Gemeinderat mehrheitlich entschieden hat – in einem Neubau an der Küferstraße untergebracht, oder ob zu ähnlichen Kosten – rund 25 Millionen Euro – die Bücherei im Bestand saniert und moderat erweitert werden soll. Will die Bürgerinitiative den Ratsbeschluss kippen, müssen am 10. Februar 14 000 Bürger – das sind 20 Prozent der Wahlberechtigten – die Initiative unterstützen. An diesem Tag werden in Esslingen 80 Wahlurnen aufgestellt. Es bestehe, darauf weist Drexler hin, aber auch die Möglichkeit der Briefwahl. Die Wahlbenachrichtigungen werden zusammen mit einer Informationsbroschüre zu dem Bauprojekt in der Zeit vom 7. bis 20. Januar verschickt.
Barrierefreiheit ist die Bedingung
Auch der Sozialverband VdK meldet sich zu Wort. Der VdK-Kreisvorsitzende Wolfgang Latendorf begrüßt es, dass die Freizeitnutzung der Bücherei an Bedeutung gewinnen soll: „Insbesondere älteren Menschen wird dadurch die Möglichkeit geboten, soziale Kontakte und Kultur in angenehmer Weise in dem neuen Kommunikations- und Kulturraum miteinander zu verbinden.“ Weil jedoch im Alter die Mobilität oft eingeschränkt sei, müsse die Verwaltung dafür sorgen, dass der Zugang zur Bücherei und die Bücherei selber in Zukunft absolut barrierefrei sei. Denkmalschutzaspekte dürften die Nutzung nicht beeinträchtigen. Bis heute gibt es noch keine definitive Aussage der Stadt dazu, ob die geforderte Barrierefreiheit im Bebenhäuser Pfleghof zu verwirklichen ist.