Vor allem die Vermieter sind in der Pflicht. Sie müssen einen Beitrag dazu leisten, um den Einzelhandelsstandort Esslingen zu retten, meint unser Autor Kai Holoch.

Entscheider/Institutionen : Kai Holoch (hol)

Esslingen - Die Meinung im Esslinger Gemeinderat am Montag war eindeutig – und deckt sich mit dem Eindruck, den viele Esslinger haben: Nie habe es mehr Leerstände in den Geschäften der Esslinger Altstadt gegeben als jetzt. Dass dieser gefühlte Missstand sich nicht durch die aktuellen Zahlen der City-Initiative belegen lässt, überrascht ein wenig. Sicher, es ist nicht erfreulich, dass fünf Prozent aller Geschäfte leer stehen. Es ist aber kein Grund zur Panik. In anderen Städten liegt die Quote deutlich höher. Zudem hat es solche Zahlen in der Nachweihnachtszeit in Esslingen schon häufiger gegeben.

 

Spannender ist es, darüber nachzudenken, warum dieser Eindruck entstehen konnte. Möglicherweise liegt der Irrtum darin begründet, dass die Qualität des Einzelhandelsstandorts Esslingen unter den neuen Geschäften leidet. Denn auch in Esslingen ist das sogenannte Trading-Down-Symptom festzustellen: An die Stelle vieler inhabergeführter Geschäfte, die Esslingen in früheren Jahren sein besonderes Einzelhandelsprofil verliehen haben, treten immer mehr Telefonläden und Billigketten.

Noch überwiegen die Fachgeschäfte. Wenn jedoch die Vermieter, die oft mit teils überhöhten Mietforderungen Spezialläden die Existenzgrundlage entziehen, nicht bald zu realistischen Summen zurückkehren, könnten die Probleme in Esslingen schnell noch größer werden. Es ist deshalb richtig, dass das Citymanagement bei diesem Problem noch aktiver werden will.