Nach dem Zerwürfnis mit den Grünen hat sich die Stadträtin Brigitte Häfele nun der FDP angeschlossen.

Esslingen - Rein von der Stimmenzahl her betrachtet, stehen der FDP nur drei Sitze im Esslinger Gemeinderat zu. Doch seit Mittwoch – und wohl bis zum Ende der Kommunalwahlperiode im Jahr 2024, besteht die FDP-Fraktion nun aus vier Stadträtinnen und Stadträten. Auf einer Pressekonferenz am Freitag hat Brigitte Häfele angekündigt, dass sie sich von den Grünen, auf deren Liste sie bei der Wahl im Mai noch kandidiert hatte, getrennt und der FDP angeschlossen hat.

 

Die Probleme der Einzelkämpfer

„Brigitte Häfele ist eine kompetente und erfahrene Stadträtin und verfügt über langjähriges Fachwissen“, erklärt die FDP-Fraktionschefin Rena Farquhar ihre Gründe, warum ihre Partei Brigitte Häfele angeboten hat, Teil der FDP-Fraktion zu werden. Auch die parteilose Brigitte Häfele freut sich, dass sie schnell neuen Anschluss gefunden hat: „Ich habe schnell gemerkt, dass man es als Einzelkämpferin im Gemeinderat sehr schwer hat.“ Für die FDP wird sie unter anderem im Sozial- und Wirtschaftshilfeausschuss sitzen.

Zerwürfnis wegen Bürgermeister-Kandidatur

Zum Zerwürfnis zwischen den Grünen und Brigitte Häfele war es gekommen, nachdem sich Häfele eigenmächtig als Kandidatin für das Amt des Sozial-, Kultur-, Sport- und Ordnungsbürgermeisters gemeldet hatte. Sie hatte zuvor im parteiinternen Auswahlverfahren für das Amt, für das die Grünen das Vorschlagsrecht haben, den Kürzeren gezogen. Durch Häfeles Bewerbung sei die Vertrauensbasis zerstört, hatte die Grünen-Fraktionschefin Carmen Tittel erklärt und Häfele aufgefordert, ihr Mandat zurückzugeben. Das lehnt diese strikt ab. Carmen Tittel: „Aus unserer Sicht ist das Betrug am Wählerwillen: Die grünen Wähler haben Brigitte Häfele als Grüne unterstützt und nicht als FDP-Mitglied.“ Brigitte Häfele sieht das anders: „Die Kommunalwahl ist doch vorrangig eine Persönlichkeitswahl.“