Kurz vor Beginn hat Petrus das Estival schon einmal ordentlich angegossen. Esslingens neue kulinarische Sommersause ist seit Freitagnachmittag am Start.

Premiere für das neue Esslinger Sommerfest – Premiere für den neuen OB Matthias Klopfer. Vier Jahre, nachdem sein Vorgänger Jürgen Zieger und der Gemeinderat nach zahlreichen Turbulenzen das traditionelle, privatwirtschaftlich organisierte Esslinger Zwiebelfest zu Grabe getragen hatten, hat er am Freitag das völlig neu konzipierte kulinarisch-kulturelle Estival auf dem Marktplatz eröffnet. Nicht Punkt 16 Uhr, aber fünf Minuten danach. Da konnten die Verantwortlichen im Regenradar ein trockenes Zeitfenster ausmachen.

 

Für die Organisation des 13-tägigen Freiluftspektakels mit sieben Wirten in 19 Lauben samt einer Flaniermeile mit Essen und Getränken auf die Hand ist nunmehr die städtische Tochter Esslingen Markt und Event (EME) zuständig. Der Rathauschef übernahm das Mikrofon und verkündete, dass nunmehr pünktlich zum Fest doch noch die Sonne herausgekommen sei. Was etwas geschönt, aber angesichts des freudigen Anlasses doch noch vertretbar war. Achim Jahn, Chef der ehemaligen Weingärtner Esslingen, nutzte die Gelegenheit, um dem Publikum nochmals klarzumachen, warum sich die Wengerter zum Teamwerk Esslingen umgetauft haben. Schließlich müssen die Gäste ja wissen, was sie auf dem Estival trinken, wenn sie es schon dem Namenszug auf der Flasche nicht mehr entnehmen können. Und ein ausgesprochen gut aufgelegter Erich Koslowski, der seinen Galgenstrick-Keller in der Webergasse mit der Bühne zwischen Stadtkirche und Kessler-Hof getauscht hatte, präsentierte die sieben Festwirte, die beim Neustart die Lauben bespielen. Darunter sind mit Christian List vom „Roten Hirsch“ aus Cannstatt und Annette Currle von „Currles Culinarium“ in Uhlbach auch zwei mit Zwiebelfest-Erfahrung. Und die „Weinstube Eißele“, deren Ausschluss vom Zwiebelfest einst mit zum Ende der Traditionsveranstaltung beigetragen hatte, ist mit den Nachfolge-Pächtern Bruno Eiwen und Marc Dehmel ebenfalls mit im Boot. Darüber hinaus können die Gäste Kulinarisches von „Kielmeyers 1582“ aus Esslingen, „Pinsa Bar Pino e Accanto“ aus Esslingen, „Fleischmann Steakhouse und Weinbar“ aus Esslingen sowie „Finni’s“ aus Esslingen genießen.

Die neuen Lauben wirken „sehr stabil“, wie nicht nur der Rathauschef konstatierte. Klopfer: „Da könnte ein Sturm kommen.“ Aber sie sind nicht nach der Wagenburg-Mentalität des Zwiebelfests angeordnet, sondern öffnen sich nach außen. Etwa zur Flaniermeile an der Stadtkirche, wo man bei der „Almpizza“, in der „Poushe Strudelmanufaktur“, der „Kessler-Lounge“ und der „Joe Penas Bar“, bei „Joe’s Donut“ und „Weeber Süßwaren“ sowie in der „Teamwerk-Lounge“ auch etwas auf die Hand bekommen kann.

Schon am Freitag gab es erste Höhepunkte im Begleitprogramm. Wie etwa die Installation der Lichtkünstler Nina und Daniel Liewald aus Tübingen, die die Fassaden der Fachwerkhäuser am Marktplatz mit atmosphärischen Projektionen in ungewohntes Licht rücken wollten. Was sie an diesem Samstag ab 22 Uhr wiederholen wollen. Und am Sonntag wird das Estival zum „Jazzstival“, wenn von 11.30 bis 14.30 Uhr das David Giesel Trio die Bühne bespielt.

Öffnungszeiten sind täglich von 11.30 Uhr bis 23 Uhr, freitags und samstags bis 24 Uhr.