Der Wahlkampf in Griechenland ist beendet, jetzt steht die Wahlschlacht bevor. Alles deutet auf einen Sieg des Linksbündnisses Syriza hin.

Athen - Der Wahlkampf in Griechenland ist beendet, jetzt steht die Wahlschlacht bevor. Alles deutet auf einen Sieg des Linksbündnisses Syriza hin. Dennoch gibt der konservative Regierungschef Samaras nicht auf.

 

Griechenland wählt am Sonntag ein neues Parlament, das nach den Finanzskandalen und -Problemen der vergangenen Jahre die Weichen für einen Neuanfang auf nationaler und internationaler Ebene stellen könnte. In einer letzten, am Freitag veröffentlichten Umfrage lag die Linkspartei Syriza von Alexis Tsipras etwa 6 Prozentpunkte vor der konservativen Nea Dimokratia von Ministerpräsident Antonis Samaras. Dieser kämpfte bis zuletzt um die Gunst der Wähler.

Offen ist, wie die Euro-Partner auf einen Regierungswechsel in Athen reagieren werden. Euro-Gruppenchef Jeroen Dijsselbloem drohte mit einem Ende der finanziellen Unterstützung, sollte sich die künftige Führung in Athen nicht an die Abmachungen mit den internationalen Geldgebern halten.

Syriza-Chef Tsipras will im Falle eines Sieges einen Schuldenschnitt mit den Geldgebern aushandeln. Die Staatsverschuldung Griechenlands liegt bei 320 Milliarden Euro. Die Mehrheit der Kredite stammt von Euro-Mitgliedstaaten. Euro-Gruppenchef Dijsselbloem pochte darauf, dass die künftige Regierung in Athen die getroffenen Vereinbarungen erfüllt.

Samaras warnte zum Abschluss seines Wahlkampfes am Abend in Piräus vor einem Sieg des Linksbündnisses. In den vergangenen zweieinhalb Jahren habe seine Regierung die Grundlagen für neues Wirtschaftswachstum gelegt, sagte er. Syriza werde diese Entwicklung zerstören.

Bei der Erhebung des Meinungsforschungsinstituts Marc im Auftrag des Privatsenders Alpha kam Syriza auf 32,2 Prozent der Stimmen. Die Konservativen lagen bei 26 Prozent. Zu ähnlichen Ergebnissen kamen zwei weitere Umfragen. Die stärkste Fraktion profitiert von einer Besonderheit des griechischen Wahlrechts: Ihr werden 50 der 300 Sitze im Parlament zusätzlich zugeschlagen.