Strenge EU-Vorgaben schreiben von 2021 an fixe Quoten für Elektrobusse vor. Das treibt die Preise.

Stadtentwicklung/Infrastruktur : Christian Milankovic (mil)

Stuttgart - Der Verband deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) warnt vor deutlich steigenden Kosten bei den im Öffentlichen Nahverkehr eingesetzten Bussen. Demnach könnte die Belastung für Verkehrsunternehmen und öffentliche Auftraggeber um den Faktor drei steigen, wie VDV-Landesgeschäftsführer Ulrich Weber bei einer gemeinsamen Veranstaltung mit dem Verband Baden-Württembergischer Omnibusunternehmer (WBO). Als Kostentreiber gilt die im Sommer erlassene und vom 2. August 2021 umzusetzende „Clean Vehicles Directive“ der EU-Kommission. Diese Richtlinie schreibt bei der Neuanschaffung von Bussen starre Quoten vor, wie viele dieser Fahrzeuge emissionsfrei betrieben sein müssen. Laut Weber drohen Kostensteigerungen, weil die Elektrobusse in der Anschaffung teuerer sein als ihre konventionell angetriebenen Pendants. Zudem könne die Flotte nicht eins zu eins ausgetauscht werden. Das liegt an der im Vergleich zum Verbrennungsmotor geringeren Reichweite der Elektroantriebe. Weitere Kosten entstünden durch den komplexen Aufbau der Ladeinfrastruktur sowie dem Umbau der Betriebshöfe für die Wartung der Elektrofahrzeuge.