Zehntausende Menschen aus Bürgerkriegs- und Hungerländern wollen um jeden Preis nach Europa. Die Gefahr, im Meer umzukommen, schreckt sie nicht ab. Nach der zweiten Schiffskatastrophe in einer Woche steht die Flüchtlingspolitik der Europäer auf dem Prüfstand.

Tripolis/Kairo - Mehr als 1300 Flüchtlinge sollen innerhalb einer Woche im Mittelmeer ertrunken sein. Kriminelle Schlepperbanden nutzen die Not der Migranten aus Afrika und Vorderasien schamlos aus. Ihre „Kunden“, die viel Geld für die Überfahrt bezahlen, verfrachten sie auf kaum seetaugliche Schiffe. Einige Fragen und Antworten zu den Flüchtlingsdramen:

 

Warum gehen die Migranten das Risiko ein, im Meer zu ertrinken?

Die Menschen fliehen vor mörderischen Bürgerkriegen wie in Syrien, vor schrecklichen Diktaturen wie in Eritrea oder einfach vor wirtschaftlicher Aussichtslosigkeit wie in etlichen Ländern Schwarzafrikas. Viele von ihnen sagen sich: Besser einen schnellen Tod sterben als einen langsamen auf Raten, wie er ihnen ihrer Ansicht nach in ihren Herkunftsländern drohen würde.