Beim 3:1 in der Europa League in Qäbälä konnte sich Borussia Dortmund einmal mehr auf seinen derzeit erfolgreichsten Angreifer verlassen.

Baku - Dank des Torgaranten Pierre-Emerick Aubameyang hat Borussia Dortmund in der Europa League Kurs auf die K.o.-Runde genommen. Mit einem Dreierpack (31./38./71. Minute) führte der seit Wochen treffsichere Gabuner den Revierclub am Donnerstag zu einem souveränen 3:1 (2:0) beim Außenseiter FK Qäbälä. Damit festigte das Team von Trainer Thomas Tuchel vor 11 000 Zuschauern in der Bakcell Arena von Baku auch ohne den aus Sicherheitsgründen nicht mit ins ferne Aserbaidschan gereisten Mittelfeldstrategen Henrich Mchitarjan die Tabellenführung in der Gruppe C. Der sechste Sieg im siebten Saisonspiel des Wettbewerbs schürt die Hoffnung auf einen langen Verbleib auf internationaler Fußball-Bühne.

 

Unbeeindruckt vom Fehlen des armenischen Nationalspielers Mchitarjan, der angesichts des Konflikts zwischen Armenien und Aserbaidschan um die Region Bergkarabach in Dortmund geblieben war, setzte die Borussia den Höhenflug in Europa mit nunmehr sieben Punkten aus drei Gruppenspielen fort. Das späte Gegentor durch den Brasilianer Dodo (90.+3) spielte da keine große Rolle. „Well done guys!“, kommentierte der erleichterte Mchitarjan wenige Minuten nach der Partie via Twitter. Ähnlich zufrieden äußerte sich Torhüter Roman Weidenfeller im TV-Sender Sky: „Wir haben es angenommen. Es war ein Arbeitssieg.“

Zunächst: ein Fehlstart

Anders als beim 1:1 vor drei Wochen in Saloniki, als auf Geheiß von Tuchel gleich fünf Stammkräfte gefehlt hatten, verzichtete der Coach diesmal auf eine umfangreiche Rotation. Doch das im Vergleich zur Startelf in der Partie bei Mainz 05 (2:0) auf nur auf zwei Positionen veränderte Team entging nur knapp einem kapitalen Fehlstart. Gleich zweimal musste Außenverteidiger Matthias Ginter (7./11.) bei mustergültigen Kontern des Gegners in höchster Not kurz vor der eigenen Torlinie klären.

Es passte ins Bild von einem mühseligen Auftakt, dass beim BVB erst nach 20 Minuten erstmals Torgefahr erkennbar war. Doch zwei von ihm vergebene Chancen (21./23.) konnten dem Selbstvertrauen von Aubameyang nichts anhaben. Mit einem Doppelschlag bescherte Dortmunds derzeit bester Torschütze seiner Mannschaft die erhoffte frühe Führung. Bejubelt von 500 mitgereisten Borussia-Fans traf der Gabuner beim 1:0 mit einem sehenswerten Fernschuss aus fast 20 Metern ins lange Eck, beim 2:0 schloss er einen Doppelpass mit Shinji Kagawa aus kurzer Distanz gekonnt ab.

Qäbälä – bisher ein Bollwerk

Damit war das Bollwerk der Aserbaidschaner geknackt, die zuvor vor heimischer Kulisse in fünf Europapokal-Partien ohne Gegentreffer geblieben waren. Und das veranlasste die Dortmunder, das Tempo nach Wiederanpfiff zu drosseln. Mit einem deutlichen Plus beim Ballbesitz versuchten sie, die Führung über die Zeit zu bringen.

Im Gefühl des sicheren Sieges sparte das Tuchel-Team Energie für das am Sonntag anstehende Bundesliga-Heimspiel gegen Augsburg. So wurden die Nationalspieler Mats Hummels und Ilkay Gündogan in der 63. Minute ausgewechselt. Der Dominanz der Dortmunder tat das keinen Abbruch. Mit einem Abstaubertor aus wenigen Metern beseitigte Aubameyang die letzten Zweifel am verdienten Sieg. Der Ehrentreffer der Gastgeber in der Nachspielzeit konnte die Freude der Dortmunder kaum schmälern.