Sie spielen gut, erarbeiten sich Chancen, nur ein Tor fällt nicht. Und das rächt sich für die Gladbacher. Sie verlieren in Sevilla. Immerhin beim Titelverteidiger. Ein Auswärts-Angstgegner für deutsche Mannschaften.

Sevilla - Auch Borussia Mönchengladbach hat den Fluch deutscher Mannschaften im Stadion des FC Sevilla nicht vertreiben können. Der Tabellendritte der Fußball-Bundesliga kassierte trotz Chancen und phasenweise deutlich mehr Spielanteilen im Estadio Ramón Sánchez Pizjuán gegen den Europa-League-Titelverteidiger ein 0:1 (0:0). Das Tor erzielte Vicente Iborra in der 70. Minute. Die Andalusier blieben damit im zehnten Europapokal-Heimspiel gegen ein deutsches Team ungeschlagen. Mönchengladbach muss nun im Rückspiel am kommenden Donnerstag mindestens zwei Tore mehr schießen als Sevilla, um ohne Elfmeterschießen doch noch das Achtelfinale zu erreichen. „Das Gegentor ärgert sehr“, sagte Gladbachs Sportdirektor Max Eberl.

 

Dabei sah alles zunächst gut aus für die Gäste. Der Borussen-Trainer Lucien Favre war seiner Rochade auch auf internationaler Bühne treu geblieben und brachte im Vergleich zum 1:0 gegen den 1. FC Köln gleich fünf neue Akteure. Dass sich das nicht auszahlte in den teilweise überlegenen ersten 45 Minuten, lag nur an Sevillas Keeper Sergio Rico, 21 Jahre jung und eigentlich nur Ersatzmann. Da Stammkeeper Antonio Bastos wegen einer Schulterverletzung insgesamt zehn Wochen und damit auch im Rückspiel ausfällt, bekam Rico die Bewährungschance. Und löste sie zum Leidwesen der Borussen mit Bravour.

Auf der Gegenseite musste Yann Sommer erst Mitte der zweiten Halbzeit eingreifen. Beim Kopfball von Carlos Bacca hatte er aber keine Probleme. Allerdings deuteten sich bereits zu diesem Zeitpunkt Schwierigkeiten auf der linken Abwehrseite an, über die auch der Siegtreffer vorbereitet wurde. In der Mitte schob Iborra den Ball unhaltbar für Sommer ins Eck. Gladbach bemühte sich zwar um den Ausgleich, hatte aber am Ende eher Glück, nicht noch ein zweites Tor zu kassieren.