Luka Modric ist erstmals Europas Fußballer des Jahres. In der besten Saison seiner Karriere führte der Mittelfeldstratege Real Madrid zum Champions-League-Sieg und Kroatien in das WM-Finale

Monaco - Den WM-Titel verpasst, dafür Europa erobert: Kroatiens Mittelfeldstratege Luka Modric ist zum ersten Mal Europas Fußballer des Jahres. Der Vize-Weltmeister in Diensten von Real Madrid setzte sich nach der besten Saison seiner Karriere gegen den ehemaligen Weggefährten und Rekordsieger Cristiano Ronaldo (Portugal/Juventus Turin) sowie Ägyptens Torjäger Mohamed Salah (FC Liverpool) durch. Ronaldo glänzte bei der Ehrung in Monaco durch Abwesenheit. Bei den Frauen setzte sich die Wolfsburgerin Pernille Harder durch.

 

Kein deutscher Spieler unter den Top Ten

Für den 32 Jahre alten Modric, der auf dem Platz so souverän und unaufgeregt die Fäden zieht, ist der Sieg bei der Wahl der europäischen Dachorganisation UEFA die höchste Auszeichnung der bisherigen Laufbahn. Für den Erfolg wurde er am Donnerstagabend im mondänen Grimaldi Forum von Monaco ausgezeichnet. Ein deutscher Spieler hatte es nicht unter die besten Zehn geschafft, auch Akteure aus der Bundesliga fehlten. Wäre die Wahlperiode noch vor der Endrunde in Russland zu Ende gegangen, hätte wohl einer der Konkurrenten die Auszeichnung erhalten. Schließlich erzielte Salah für die Reds herausragende 44 Tore und Ronaldo, der die Wahl 2008, 2014, 2016 und 2017 gewonnen hatte, alleine 15 in der Champions League.

Finalniederlage gegen Frankreich

Während beide aber bei der WM mit ihren Teams früh scheiterten, lief Modric dort erst zur Höchstform auf. Angeführt von ihrem kleinen Regisseur marschierten die Kroaten souverän durch die Vorrunde, unter anderem wurden die Argentinier um Superstar Lionel Messi entzaubert (3:0). „Er macht jeden Spieler um sich herum besser“, lobte Teamkollege Ivan Rakitic. Auf dem Weg in das Finale räumte Modric mit seinem Team dann Dänemark, Russland und England aus dem Weg. Erst im Endspiel fand die Erfolgsstory gegen Frankreich ihr Ende - allerdings nicht für Modric. Nach dem Turnier erhielt er den Goldenen Ball, die Technische Studiengruppe (TSG) des Weltverbands FIFA sah in ihm zu Recht den besten Spieler des Turniers. „Ich möchte auch dem Team danken, ohne die Jungs wäre diese Auszeichnung nicht möglich gewesen“, sagte Modric, der aber gleichzeitig feststellte: „Ich wäre viel lieber Weltmeister geworden.“

Modrich bleibt wohl bei Real

Diese Möglichkeit wird er wohl nicht mehr bekommen, dafür kann er mit seinem Verein weiter auf Titeljagd gehen. Obwohl der italienische Renommierklub Inter Mailand um ihn buhlte, wird Modric wohl zeitnah einen neuen Vertrag mit besseren Bezügen bei den Madrilenen unterzeichnen. Er wäre nach dem Abgang von Ronaldo dann laut Medienberichten der Top-Verdiener der Galaktischen. Abgestimmt hatten 80 Trainer von Mannschaften, die in der vergangenen Spielzeit in der Gruppenphase der Champions und Europa League teilnahmen. Die Coaches durften allerdings nicht für ihre eigenen Spieler votieren. Zudem gaben 55 ausgewählte Journalisten aus den Mitgliedsländern der UEFA ihre Stimme ab. Die Stimmen konnten vom 18. Juli bis 3. August abgegeben werden - das kam Modric entgegen. SID nr rd