Europaweit jubeln Christdemokraten und Rechtspopulisten. Stärkste Kraft sind sie aber nicht in allen EU-Staaten, wie unsere Karte zeigt.

Die Union hat die Europawahl in Deutschland klar gewonnen, und auch europaweit hat sich ein Sieg ihrer Parteienfamilie EVP abgezeichnet. Die deutsche Spitzenkandidatin des Mitte-Rechts-Bündnisses, Ursula von der Leyen (CDU), kann somit auf eine weitere Amtszeit als Präsidentin der EU-Kommission hoffen. Zugleich dürften rechte Parteien nach den ersten Trends deutlich zulegen.

 

Welche Fraktionen haben in den EU-Staaten am besten abgeschnitten?

Dem europaweiten ARD-Trend vom Sonntagabend zufolge könnte die EVP auf rund 176 der 720 Sitze im neuen Europäischen Parlament kommen. Im Vergleich zur Europawahl 2019 bleibt sie damit stabil. Zweitstärkstes Lager bleiben demnach die Sozialdemokraten, die auf etwa 134 Sitze kommen könnten - etwas weniger als vor fünf Jahren. Grundlage der Zahlen waren Umfragen und Hochrechnungen.

Aktuell hat auch das Europäische Parlament erste Zahlen dazu veröffentlicht, welche Parteien aus den einzelnen Staaten wie viele Sitze bekommen könnten. Unsere Karte zeigt, welche Fraktionen in den verschiedenen EU-Staaten am besten abgeschnitten haben.

Auf Platz drei folgen die Liberalen, die der Prognose zufolge auf 87 Sitze abrutschen, sowie die zwei bisherigen rechtspopulistischen Parteienbündnisse EKR und ID, mit knapp 78 beziehungsweise rund 70 Sitzen - zusammen demnach rund 30 Sitze mehr. Die deutsche AfD wird zu den fraktionslosen Parteien gezählt, da sie kurz vor der Europawahl aus der ID-Fraktion ausgeschlossen worden war. Insgesamt dürften rechte Parteien den Zahlen zufolge am stärksten hinzugewinnen. Die Grünen verlieren demnach deutlich und landen weit unter 60 Sitzen.