In der EU müssen nach der Wahl viele Weichen gestellt werden. Doch sind die Regierungen in Berlin und Paris dazu noch in der Lage?, fragt sich StZ-Chefredakteur Joachim Dorfs.

Chefredaktion: Joachim Dorfs (jd)

Stuttgart - Es ist die Krux bei jeder Europawahl, und dieses Mal besonders: Viele wählen Europa, meinen aber die jeweilige nationale Regierung. Deshalb ist in diesen Tagen nicht nur eine Wahl über die Bühne gegangen, sondern 28 verschiedene. Das Gute: Die Wahlbeteiligung ist im EU-Durchschnitt deutlich, in Deutschland sogar sehr stark angestiegen. Das zeigt: Den meisten Bürgerinnen und Bürgern ist sehr wohl bewusst, was in diesen Zeiten, in denen europäische Grundwerte infrage gestellt werden, auf dem Spiel steht. Ohne großes bürgerschaftliches Engagement oder die proeuropäischen Bekenntnisse in Wirtschaft und Gesellschaft wäre das nicht möglich gewesen.