Der herben Auftaktniederlage gegen die Barcelona Dragons ließ Stuttgart Surge einen ansprechenden Auftritt folgen – doch auch gegen die Panther aus Breslau gelang unterm Fernsehturm kein Sieg. Aber es war verdammt knapp.

Sport: Jürgen Kemmner (jük)

Da haben die Panther kurz vor Schluss noch zweimal zugebissen: Zwei Touchdowns der Raubkatzen aus Breslau (Wroclaw) kurz vor Ende der Partie haben Stuttgart Surge den ersten Saisonsieg in der European League of Football (ELF) gekostet. Das Team von Cheftrainer Martin Hanselmann unterlag dem Club aus Polen im Gazistadion am Sonntag mit 25:28 (3:9, 9:6, 7:0, 6:13) – die Touchdowns von Wide Receiver Malik Stanley sechs Minuten vor dem Ende und Ballfänger Jakub Mazan 1:33 Minuten vor der Schlusssirene drehten die Partie. Der Touchdown von Paul Steigerwald 21 Sekunden vor Schluss war nur noch Ergebniskosmetik. Eine Woche zuvor hatte Surge gegen die Dragons aus Barcelona unterm Fernsehturm klar mit 9:38 verloren. „Das war eine extreme Steigerung im Vergleich zum Barcelona-Spiel“, sagt Hanselmann, „vor allem im Angriff. Wir haben die gesamte Woche in vielen Meetings und auf dem Feld dahin gearbeitet.“

 

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Zum zweiten Spieltag empfing Stuttgart Surge die Panthers Wroclaw, die mit einem Sieg gegen die Leipzig Kings in die Saison gestartet waren. Im ersten Quarter hatten die Gastgeber zwar Chancen, doch lediglich durch ein Fieldgoal von Jonata Loria standen drei Zähler auf der Anzeigetafel, die Polen lagen 9:3 vorn. Im zweiten Viertel legten die Stuttgarter stark los. Receiver Moritz Riedinger zeichnete sich zunächst mit einigen tollen Ballfängen aus und Runningback Janis Hackenberg vollendete den Spielzug mit dem ersten Touchdown zum 9:9, der Kick für den Extrapunkt ging daneben. Danach dominierten die Verteidigungslinien die Partie, es kam hüben wie drüben nur wenig zustande. Immerhin: Ein Fieldgoal von Jonata Loria brachte Surge die Führung, jedoch konnten die Panthers mit einem sauberen und schnellen Spielzug antworten, den sie mit einem Touchdown zum 15:12 vollendeten. „Es zeigt, dass es bei uns aufwärts geht, weil wie gegen die Panther auch in Führung gegangen sind“, sagt der Chefcoach, „Breslau zählt schließlich zu den Titelfavoriten.“

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Im dritten Viertel taten sich beide Offensivreihen weiter schwer und es passierte wenig, aber kurz vor Ende des Viertels fand Surge-Quarterback Randy Schroeder den in der Offense aufgebotenen Cornerback Benjamin Barnes mit einem Pass und die Hausherren lagen mit 19:15 vorn. Im Schlussviertel taten die Stuttgarter Fans alles, um ihr Team zu unterstützen – doch es nützte nichts. Die Panthers wurden immer gefährlicher und bewiesen abermals ihre Comeback–Qualitäten, sie entschieden die Partie mit zwei Touchdowns für sich. „Ein großes Kompliment ans Team“, sagt Hanselmann, „es hat bis zum Schluss gekämpft.“ Unterm Strich zeigte sich Stuttgart Surge stark verbessert im Vergleich zum Match gegen die Dragons und so blickt das Team mit Optimismus auf die beiden nächsten Spiele, in denen es gegen österreichische Mannschaften geht. Nächsten Sonntag tritt Stuttgart in Wien bei den Vikings an, am 26. Juni sind die Tirol Raiders aus Innsbruck zu Gast auf der Waldau. „Wir können zuversichtlich sein“, betont Hanselmann, „wir brauchen uns vor niemandem zu verstecken.“