Im Falle seines Sieges beim Eurovision Song Contest droht der bulgarische Teilnehmer Kristian Kostov („Beautiful Mess“) die Siegestrophäe, ein gläsernes Mikrofon, zu zerschlagen - und zwar in Moskau. Doch diese Aussage sei nur ein „Witz“ gewesen, rudert Kostov zurück.

Kiew - „Ich werde ein Zertrümmer-Video machen und ich hoffe, dass viele es ansehen werden“, sagte der 17-Jährige bulgarische ESC-Teilnehmer Kristian Kostov („Beautiful Mess“) ukrainischen Medienberichten vom Samstag zufolge. Kostov ruderte später etwas zurück - der Teenager sprach auf Instagram von einem „Witz“. Nach dem Finale hoffe er, bald wieder in seine Wohnung in die russische Hauptstadt zurückzukehren und seinen Schulabschluss zu machen. Bulgarien gilt bei den Buchmachern als einer der Favoriten.

 

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Konflikt zwischen Ukraine und Russland

Unausgesprochen bleibt, ob die Ankündigung als solidarischer Akt für seine Wahlheimat Russland zu verstehen ist. Denn der ESC wird in diesem Jahr vom Konflikt zwischen dem Gastgeberland Ukraine und Russland überschattet. Der Kandidatin Julia Samoilowa wurde im Vorfeld wegen eines Auftritts auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim die Einreise in die Ukraine verwehrt. Auch Kostov war im Juni 2014 bei einem russischen Jugend-Wettbewerb auf der Krim aufgetreten - das Dekret zum Einreise-Verbot war jedoch zu diesem Zeitpunkt nicht in Kraft.

Unterdessen haben sich die Quoten der Wettbüros zugunsten des Geheimtipps Salvador Sobral aus Portugal („Amar Pelos Dois“) verschoben. Er verdrängte den italienischen Favoriten Francesco Gabbani, dem Kostov folgt. Sobral überraschte in der ESC-Woche Gäste in einer Kiewer Jazz-Bar mit einem spontanen Auftritt.

Beim Finale des ESC in der ukrainischen Hauptstadt Kiew treten 26 Länder an. Deutschland wird von der 26-jährigen Levina mit dem Lied „Perfect Life“ vertreten.