Sowohl Russland als auch die Ukraine stehen im Finale des Eurovision Song Contest. Pfiffe und Buhrufe aus dem Publikum begleiteten den Erfolg für die Kandidatinnen aus Russland im ersten Halbfinale des Wettbewerbs am Dienstagabend in Kopenhagen.

Kopenhagen – Triumph für Ralph Siegel: Der deutsche Altmeister des Eurovision Song Contest (ESC) verhalf San Marino am Dienstagabend in Kopenhagen mit seiner Komposition zum ersten Finaleinzug bei dem Musikwettbewerb. In dem eher gediegenen ersten Halbfinale mit vielen Balladen setzten sich auch die bei den Buchmachern hoch gehandelten Starter aus Armenien, Schweden und der Ukraine durch - Russland bekam für sein Weiterkommen Buhrufe.

 

Ralph Siegel gilt auch international als eine der großen Figuren des Musikwettbewerbs. In Deutschland allerdings sind ihn die ESC-Fans wegen seiner jahrelangen Dominanz überdrüssig geworden, weshalb er seit über zehn Jahren keine Beiträge mehr für die deutschen ESC-Starter komponierte und es stattdessen in anderen Ländern versuchte.

Im dritten Versuch in Folge schaffte es der 68-jährige Siegel nun mit Sängerin Valentina Monetta für den Zwergstaat San Marino mal wieder in ein ESC-Finale. Siegel setzte sich dafür zur Begleitung des Lieds „Maybe“ auch selbst ans Klavier - laut ARD-Reporter Peter Urban war er davor nur beim ersten Sieg Deutschlands mit Nicole und „Ein bisschen Frieden“ 1982 mit auf der Bühne. San Marino schaffte es damit im fünften Anlauf zum ersten Mal in ein ESC-Finale.

Die Starterin der Ukraine wird gefeiert

Die neun weiteren am Dienstagabend qualifizierten Länder sind Montenegro, Ungarn, Armenien, Aserbaidschan, die Ukraine, Schweden, die Niederlande, Island und Russland. Bei Bekanntgabe des Erfolgs der russischen Starterinnen, den Tolmachevy-Zwillingen, gab es in der Halle in Kopenhagen laute Buhrufe. Dies dürfte allerdings an der Politik liegen - die beiden jungen Damen sangen zwar nicht mitreißend, aber auch nicht entscheidend schlechter als andere. Die Starterin der Ukraine wurde dagegen in der Halle gefeiert.

Das erste Halbfinale prägten vor allem Balladen und eher getragene Auftritte. Lediglich Island brachte von den ins Finale eingezogenen Startern ein bisschen Farbe in den auch für schrille Starter bekannten Wettbewerb. Der bei den Buchmachern bislang als Favorit geltende Sänger Aram MP3 aus Armenien eröffnete das Rennen ebenfalls mit einer Ballade. Auch die zu den Mitfavoriten zählende Sanna Nielsen aus Schweden sang ein eher ruhiges Lied.

Deutsches Trio bei Wettbüros abgeschlagen

Weitere zehn Finalisten werden am Donnerstagabend im zweiten Halbfinale mit dann fünfzehn Startern ausgewählt. Für das Finale am Samstag gesetzt sind Gastgeber Dänemark sowie die fünf großen Geldgeber des ESC, Großbritannien, Frankreich, Spanien, Italien und Deutschland. Das deutsche Frauen-Trio Elaiza liegt in den Wettbüros mit seinem Lied „Is it right“ bislang abgeschlagen zurück.

Im vergangenen Jahr gewann die Dänin Emmelie de Forest mit ihrem Lied „Only teardrops“ den Wettbewerb, weshalb ihr Heimatland nun Gastgeber des 59. Eurovision Song Contest ist. Deutschland kam damals mit Cascada lediglich auf Platz 21.