Eva Noller war die erste Frau, die in die Verwaltungsspitze von Leinfelden-Echterdingen gewählt worden ist. Nun zieht es sie zurück nach Göppingen. Hier erzählt sie, was sie zu diesem Schritt bewogen hat.

Leinfelden-Echterdingen - Muss sich Leinfelden-Echterdingen eine neue Erste Bürgermeisterin suchen? Diese Frage steht im Raum, denn Eva Noller zieht es zurück in eine Stadt, für die sie bereits gearbeitet hat. „Da müssen Sie unbedingt mal hin, das lohnt sich“, schwärmt sie von dieser Kommune. „Göppingen ist eine gewachsene Stadt, in der sich viel verändert hat.“ Fünf Jahre lang war sie dort die Stadtplanerin. „Das habe ich mit sehr viel Herzblut gemacht. Ich hatte große Freiheiten“, sagt sie. Und: „Da sind Freundschaften, Bekanntschaften und Grundlagen da, an die ich anknüpfen kann.“

 

Diese Verbundenheit hat letztendlich dazu geführt, dass sie Ja gesagt hat, als sie gefragt wurde, ob sie nicht den Hut ins Rennen um den Baubürgermeister-Posten von Göppingen werfen wolle. Die Stadt sucht schon seit einer ganzen Weile nach einem geeigneten Bewerber. Die Stelle ist seit Mitte vergangenen Jahres unbesetzt.

Die Vorstellung, sich von „ihren Mitarbeitern und Ämtern verabschieden“ zu müssen, falle ihr nicht leicht. Sie suche auch nicht zwingend einen neuen Job oder liebäugle aus Frust mit einer Veränderung. Sie würde sich im Fall einer Niederlage natürlich auch der im Sommer anstehenden Wiederwahl in Leinfelden-Echterdingen stellen. Sie räumt aber auch ein, dass der Posten in Göppingen eine Herausforderung sei, die sie reizt. „Ich will bauen, entwickeln, eine Stadt weiterbringen“, sagt sie. Und: „Ich bin Fachbürgermeisterin und will das bleiben.“ Anfragen, ob sie nicht Interesse an einer Oberbürgermeister-Stelle habe, habe sie deshalb stets spontan und aus Überzeugung abgelehnt.

Ein immer voller Schreibtisch

Eva Noller leitet seit Oktober 2013 das technische Dezernat in Leinfelden-Echterdingen. Sie war damals die erste Frau, die in die Verwaltungsspitze der Kommune gewählt worden ist. Nollers Schreibtisch und der ihrer Kollegen waren in den nun siebeneinhalb Jahren stets mehr als voll. Immer wieder hieß es, dass in ihrem Dezernat Leute fehlen. Dazu sagt sie: „Wir sind mittlerweile recht gut aufgestellt.“ Wenn auch ein Radverkehrsbeauftragte noch wünschenswert gewesen wäre. Den hatte der Gemeinderat kürzlich abgelehnt. Das Mobilitätskonzept der Stadt, welches Eva Noller maßgeblich vorangetrieben hat, sei auf einem guten Weg. Sie merke da kein Defizit. „Das Kind läuft.“ Den drei Damen der dafür zuständigen Abteilung attestiert sie einen sehr guten Job.

Nicht die erste Bewerbung

Dennoch hat die Bürgermeisterin kürzlich schon einmal mit den Gedanken gespielt, den Job zu wechseln. Sie wurde gefragt, ob sie sich in Ludwigsburg bewerben wolle. „Da habe ich erst Nein gesagt und mir dann doch überlegt, dass dies eine schöne Möglichkeit wäre.“ Durch diese Bewerbung sei bei ihr etwas ins Rollen gekommen. Seitdem habe sie mehrere Anfragen aus anderen Städten bekommen.

Als Eva Noller noch Stadtplanerin war, war sie bereits im Gespräch als Göppinger Baubürgermeisterin. Doch dann kam der Gemeinderat auf die Idee, den Posten abzuschaffen. Auch deshalb hat sie sich dann in Leinfelden-Echterdingen beworben. Ob es nun klappt mit der Stelle, könnte sich schon am 8. März entscheiden. An diesem Tag werden sich jene Kandidaten dem Gemeinderat präsentieren, die in die engere Wahl kommen. 16 Leute hatten sich insgesamt beworben. An gleichem Abend wird auch gewählt. Falls ein zweiter Wahlgang nötig wird, ist dieser am 25. März.