Ein Nahversorger soll gebaut werden, eine Begegnungsstätte für Jung und Alt, ein Pflegeheim: Doch die Pläne schlummern bei den städtischen Behörden.

Lokales: Armin Friedl (dl)

Ein Stadtteil benötigt viele Einrichtungen, damit er lebendig und attraktiv für die Bewohner ist: Treffs für die Jugendlichen, Pflegeeinrichtungen für die Älteren, Begegnungsorten für die Generationen, Einkaufsmöglichkeiten, Schulen . . . – das wird erst recht dann vermisst, wenn derartiges gar nicht oder nicht in ausreichendem Maße vorhanden ist. So etwa im Dachswald.

 

Das Areal weiter entwickeln

Der Wunschkatalog, was alles hin soll, ist groß. Und er wächst auch immer mehr im Lauf der Jahre, je mehr darüber gesprochen wird und sich dennoch nichts tut in Sachen Realisierung. Der Katalog wächst auch deshalb, weil es das Areal bereits gibt, auf dem dies entstehen soll: Das Gelände rund um die Dachswaldkirche und das Walheim Sonnenwinkel. Einiges gibt es da ja schon: Den Jugendtreff, den Kindergarten und eben die Kirche – aber das ist alles ziemlich verwinkelt und in die Jahre gekommen. Dem großen Waldheimgebäude etwa, dessen Abriss schon seit Jahren feststeht, sieht man schon von außen an, dass es in einer Zeit gebaut wurde, als Energie sparen noch ein Fremdwort war. Und die Träger dieses Areals, die evangelische Heimstiftung sowie die evangelische Gesamtkirchengemeinde Stuttgart, sind ja auch Willens, dieses Areal weiterzuentwickeln im Sinne der Bürgerschaft. Doch die städtischen Hürden sind hoch bei Baufreigaben. Und wer die Gegend etwas kennt, kann erahnen: Da etwas Großes zu entwickeln, ist in dieser ruhigen und gediegenen Umgebung schon eine Herausforderung. „Die Ausgestaltung ist in starkem Maße abhängig von den Vorgaben des Stadtplanungsamtes und des Baurechtsamts“, so Sonja Schürle, Dienststellenleiterin im evangelischen Verwaltungszentrum: „Wir befinden uns in Abstimmungsgesprächen, um mögliche Konkretionen auszuloten. Die Antworten der Ämter stehen noch aus“. Das bedeutet wiederum: Ob da mal ein- , zwei- oder mehrstöckige Gebäude hinkommen, ob mit Flachdach oder mit Walmdach, ob mit Freiflächen hin zur Siedlung oder in den Wald, darüber kann wie schon seit vielen Jahren immer nur nach wie vor noch spekuliert werden.

Eine Begegnungsstätte für den Stadtteil

Der Wunschkatalog unterdes wächst, wie schon berichtet. Das ist der aktuelle Stand: „Neben einem Pflegeheim mit 45 bis 60 Plätzen und einer viergruppigen Kindertagesstätte soll ein neues Quartier für die Bürger im Dachswald geschaffen werden“, so Schürle: „Ein Begegnungsraum ist ebenso Bestandteil der Planungen wie ein Nahversorgungsangebot rund um die Uhr.“ Das Ziel des Konzepts ist also klar: „Wir wollen eine Anlaufstelle und Begegnungsfläche für die Bürger im Dachswald schaffen.“ Schürles Wunsch: „Aus Sicht der Heimstiftung und der Gesamtkirchengemeinde Stuttgart soll die Umsetzung so zeitnah als möglich erfolgen. Die entsprechenden Grundsatzbeschlüsse liegen vor.“ Sie weiß aber auch: „Die Abhängigkeit von den genannten städtischen Ämtern schränkt eine zeitliche Prognose jedoch sehr ein.“ Das heißt freilich auch: Zuschauen, wie die Bestandsgebäude – die Kirche, der vorhandene Kindergarten, das wunderbare Holzhaus als Dachswalder Urkirche – in die Jahre kommen.

Immerhin können die Kinder so noch viele Jahre ungestört auf dieser wunderbaren Freifläche am Waldrand herumtoben, um die sie viele Kinder in anderen Stadtteilen beneiden werden. Immerhin scheint es wenigstens da etwas Klarheit zu geben: „Die Grünfläche soll weitestgehend erhalten bleiben“, so Schürle, „hier bestand auch Konsens mit der Stadt Stuttgart. Aber auch hier liegt die Detailprüfung nun bei den städtischen Ämtern.“