Die Kirchengemeinde Stuttgart-Vaihingen wird von anderen wegen ihrer Größe und funktionalen Gliederung beneidet. Auf den Distrikt kommen dennoch Veränderungen zu.

Stadtleben und Stadtkultur : Alexandra Kratz (atz)

Vaihingen - Vaihingen hat es gut. Zumindest aus Sicht der evangelischen Christen. Denn die Vaihinger sind seit eh und je eine Gemeinde. Fragen zur Bildung einer Gesamtkirchengemeinde oder zur Fusion mit einer anderen Gemeinde gibt es damit überhaupt nicht.

 

„Wir sind immer eine Gemeinde geblieben, auch als der Stadtteil Vaihingen vor etwa 60 Jahren stark gewachsen ist“, erklärt der geschäftsführende Pfarrer Gottfried Askani die Situation. Damals sei das ungewöhnlich gewesen. Andernorts entstanden mit neuen Wohngebieten und neuen Kirchen auch neue Gemeinden. Weil die Zahl der Mitglieder aber rückläufig ist, schließen sich die Gemeinden nun vielerorts wieder zusammen, um handlungsfähig zu bleiben. Vaihingen hingegen hat etwa 8000 Gemeindeglieder. Das sei die Größe, die sonst mit der Bildung von Gesamtkirchengemeinden oder Fusionen angestrebt werde, sagt Askani. Statt einer räumlichen Gliederung gibt es in Vaihingen eine funktionale Gliederung. Das heißt, dass jedem Pfarramt spezielle Aufgaben zugeteilt sind.

Ein harmonisches Miteinander

Im Distrikt Vaihingen gibt es noch die evangelischen Gemeinden Rohr-Dürrlewang und Büsnau. „Mit diesen Gemeinden arbeiten wir eng zusammen. Das ist ein harmonisches Miteinander, das durch die Erfordernisse des Lebens bestimmt ist und keine besonderen Strukturen braucht“, so Askani. In den vergangenen zehn Jahren sei man enger zusammengewachsen. So gebe es zum Beispiel nur noch einen Diakon und einen Jugendreferenten und immer wieder gemeinsame Veranstaltungen.

Der Pfarrplan trifft aber freilich auch den Stadtbezirk Vaihingen. Im Distrikt muss eine 75-Prozent-Stelle eingespart werden. 25 Prozent sollen in Rohr-Dürrlewang wegfallen. Zudem ist geplant, die 50-Prozent-Stelle in Büsnau zu streichen. „Vaihingen trägt das dann mit“, sagt Askani. Der Kirchengemeinderat habe dem bereits zugestimmt. Die endgültige Entscheidung fällt die Landessynode im Herbst.