Den Kirchenschmaus gibt es seit dem Jahr 2009. Sitzplätze und Speisen sind sehr begehrt.

Stuttgart-Zuffenhausen - Früh da zu sein, lohnte sich am vergangenen Samstag beim 100. Kirchenschmaus in der Pauluskirche, denn bereits vor dem offiziellen Beginn um 12 Uhr waren die 130 Plätze schon besetzt. Und selbst als der Neue Chor zu singen begann, kamen immer wieder Leute nach. Manche von ihnen mussten mit einem Stuhl vorlieb nehmen – ohne Tisch. Auf dem Speiseplan stand – wie immer im Dezember – ein Weihnachtsüberraschungsessen: Als Vorspeise wurde Kürbissuppe serviert, im Anschluss Gänsekeule mit Knödel und Rotkraut und zum Nachtisch Christstollen und Kaffee. „Die Speisen wurden von großartigen Menschen gespendet, die nicht genannt werden wollen. Wir sind sehr dankbar für diese Großzügigkeit“, sagte Pfarrer Dieter Kümmel.

 

Seit 2009 wurde die Pauluskirche nun schon 100 Mal für den Kirchenschmaus zu einem Speisesaal umgebaut. Dazu gab es auch immer ein musikalisches Rahmenprogramm. 100 Mal war die Luft mit dem Duft verschiedenster Speisen erfüllt, die sich die Menschen aus allen Gesellschaftsschichten und Konfessionen schmecken lassen durften. Rund 11 500 Gäste nahmen seit dem Start im Jahr 2009 das Angebot war. Und: Jeder hat für das Essen so viel bezahlt, wie er konnte und wollte. „Der Kirchenschmaus ist ein Ort, an dem man sich begegnet, einander wahrnimmt und dabei gute Speisen genießen kann“, sagte Kümmel. Das bestätigt auch Besucherin Michaela Herzberg: „Das Essen ist immer sehr gut, genauso wie die Atmosphäre und die Menschen. Ich bin von Anfang an dabei, es ist ein richtiger Treffpunkt.“

Die zwei Rentnerinnen Ute Sipple und Inge Kilgus, die es sich an einem der runden Tische inmitten der Kirche gemütlich gemacht hatten, verpassen seit Jahren keinen Kirchenschmaus. „Es ist schön, dass man auch mal nicht zu kochen braucht. Gerade wir älteren Menschen sind da sehr froh und dankbar“, erklärte Kilgus. Und Ute Sipple ergänzte: „Jedes Essen ist lecker, und wir werden immer sehr gut bedient. Ich finde es auch klasse, dass Konfirmanden fleißig mithelfen“. Bis zu 25 ehrenamtliche Mitarbeiter sowie Konfirmanden sind laut Pfarrer Kümmel in all den Jahren zur Stelle gewesen, um die Kirchenbänke wegzuräumen, Tische und Stühle aufzubauen und das Essen von Spendern entgegenzunehmen. Auch haben sie den Gästen Plätze zugewiesen und ihnen Speis und Trank serviert und nach dem Mahl auch wieder abgeräumt. Werner Schönemann hilft seit rund sechs Jahren mit: „Mir gefällt die Veranstaltung so gut, da auch nicht so betuchte Menschen hier eine schöne Zeit erleben. Und das mit einem leckeren Essen.“