Inkompetenz, Wasserköpfe, Bürokratie – der Ex-Digitalchef von Daimler, Sascha Pallenberg, verrät, warum er bei dem Autokonzern gescheitert ist. In seiner Erklärung geht es auch um Autos mit „dreieckigen Reifen“.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Andreas Müller (mül)

Stuttgart - Als Sascha Pallenberg (49) noch Angestellter von Daimler war, genoss er relative Freiheit. Der Autokonzern ließ dem einstigen Blogger, den er als „Head of Digital Content“ engagiert hatte, eine ungewöhnlich lange Leine. Nur so konnte „Palle“ – wie ihn seine Fans nennen – jene Glaubwürdigkeit auf seinen Arbeitgeber übertragen, die er als Selbstständiger erworben hatte. Doch in den vier Jahren bei Daimler stieß der von Kommunikationschef Jörg Howe geholte Quereinsteiger regelmäßig an Grenzen. Wenn er mal wieder Autos der Konkurrenz lobte, konnte man vor den Werkstoren fast das Schlucken in den Konzernbüros hören. Und manchem Tweet folgte so rasch ein präzisierender oder korrigierender zweiter, dass sich leicht erahnen ließ, was in der Zwischenzeit bei Daimler los war.